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3 verschiedene Arten von Würmern bei Menschen
Verfasst von: Redaktion
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Würmer (Helminthen) sind Parasiten, die im Darm oder anderen Organen von Mensch und Tier leben und unterschiedliche Beschwerden verursachen können. Im Allgemeinen besteht der Lebenszyklus von Würmern aus drei Phasen: dem Ei, der Larve und dem Wurm. Die Übertragung von Würmern kann von Mensch zu Mensch, Tier zu Mensch, Mensch zu Tier und Tier zu Tier erfolgen. Dabei wird immer ein Ei verschluckt.
Man kann sich mit unterschiedlichen Wurmarten infizieren. In Österreich findet man am häufigsten:
- Madenwürmer (Enterobius vermicularis)
- Spulwürmer (Ascaris lumbricoides)
- Bandwürmer (Cestoda)
- Peitschenwürmer (Trichuris trichiura)
In diesem Artikel gehen wir näher auf Madenwürmer, Spulwürmer und Bandwürmer ein.
Madenwürmer
Madenwürmer (Enterobius vermicularis), auch Oxyuren genannt, kommen in Österreich am häufigsten vor. Vor allem Kinder leiden oft unter dieser Wurmart. Madenwürmer sind kleine, kommaförmige Würmer (0,5 - 1 cm) mit einer blassgelben bis weißen Farbe. Sie leben im untersten Teil des Dünndarms und rund um den Blinddarm. Ihre Lebensdauer beträgt ungefähr acht Wochen. Abends oder nachts kriechen sie aus dem After heraus und legen in der Analregion ihre Eier ab. Die Folge: unangenehmer Juckreiz.
Infektion
Wird durch das Jucken am After gekratzt, können die Eier von Madenwürmern auf die Hände und unter die Fingernägel gelangen. Auf diesem Weg können sie direkt auf den Händen anderer Leute landen oder sie werden indirekt über Spielzeug, eine Türklinke oder andere Gebrauchsgegenstände übertragen. Die Eier von Madenwürmern können außerhalb des Körpers lange überleben. Geraten die Eier daraufhin in den Mund und werden verschluckt, können Sie im Darm enden, wo die Larven dann schlüpfen. Auf diese Weise kann man sich auch immer wieder selbst infizieren.
Symptome
Eine Infektion mit Madenwürmern erkennt man am Juckreiz im Analbereich. Bei Frauen können auch die Schamlippen jucken. Durch das Kratzen kann die Haut gereizt werden oder sich entzünden. Madenwürmer können etwa einen Zentimeter lang werden und sind dadurch im Stuhlgang sichtbar. Ein schwerer Befall von Madenwürmern kann Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust verursachen.
Spulwürmer
Der Spulwurm (Ascaris lumbricoides) ist 15 - 30 cm lang, 2 - 4 mm breit und hat eine blassgelbe bis rosa / rötliche Farbe. Der ausgewachsene Wurm lebt im Dünndarm und hat eine Lebensdauer von ungefähr einem Jahr.
Infektion
Die Infektion erfolgt durch den Verzehr von kontaminiertem, nicht gründlich gewaschenem, rohem Gemüse und Obst oder verunreinigtem Wasser. Meistens sind mangelhafte hygienische und sanitäre Umstände die Ursache. Darum sind Spulwurmerkrankungen in Österreich auch selten. Eine Ansteckung mit „Ascaris lumbricoides" findet meistens in subtropischen Ländern statt.
Wird das Ei verschluckt, können die Larven im Dünndarm schlüpfen. Diese durchbohren dann die Darmwand und erreichen über den Blutkreislauf die Lungen. Von hier aus können sie (unbemerkt) abgehustet und wieder verschluckt werden. Geraten sie nun wieder in den Darm, so entwickeln sie sich zu ausgewachsenen Würmern, die Eier legen. Die Würmer werden über den Stuhlgang ausgeschieden.
Symptome
Auf einen Befall mit Spulwürmern (Ascaris lumbricoides) deuten die folgenden Anzeichen hin:
- Würmer im Stuhlgang
- Bauchschmerzen
- Fieber
- Reizhusten
Ansteckung mit Hunde- oder Katzenspulwürmern
In Österreich kommen auch Ansteckungen durch Eier der Toxocara-Gattung vor, eine Spulwurmart, die unter anderem Katzen und Hunde befällt. Sie können über den Kot oder das Fell eines infizierten Hundes oder Katze in den Mund und dadurch in den Körper eines Menschen gelangen. Diese Eier können im menschlichen Körper nicht zu Würmern heranwachsen. Die unreifen Larven können jedoch in verschiedenen Organen steckenbleiben, wo sie dann sterben. Dies kann auch zu Reaktionen wie Entzündungen und Fieber führen.
Bandwürmer
Bandwürmer kommen in Österreich nur selten vor. Diese Würmer können fünf bis zehn Meter lang werden. Sie bestehen aus platten Körperabschnitten, die sich im Stuhl erkennen lassen. Die Larven des Bandwurms entwickeln sich in den Muskeln von Schweinen oder Rindern.
Infektion
Eine Infektion mit einem Bandwurm erfolgt durch das Essen von rohem oder nicht genügend erhitztem Fleisch. Dieses Fleisch enthält dann die Eier dieses Wurms, die beim Kochen und Braten des Fleisches nicht abgetötet wurden.
Eine weitere Infektionsquelle ist Gemüse, das mit kontaminierter Gülle besprüht wurde. Werden die Eier verschluckt, wachsen sie im Darm zu ausgewachsenen Exemplaren heran. Sobald sie dort angekommen sind, setzt sich der Bandwurm mit dem Kopf in der Darmwand des Menschen fest. Die hinteren Körperabschnitte des Wurmes fallen regelmäßig ab und werden durch den Kot ausgeschieden.
Symptome
Bandwürmer werden häufig durch die ein bis drei Zentimeter langen, weißgelben, beweglichen Abschnitte im Stuhlgang bemerkt. Daneben sind die folgenden Beschwerden möglich:
- unklare Bauchschmerzen
- Durchfall
- leichter Gewichtsverlust
- Müdigkeit
Im Allgemeinen haben Menschen mit Bandwürmern aber keine dieser Beschwerden.
Wie lassen sich Wurmerkrankungen vermeiden?
Der Hauptgrund für eine Wurmerkrankung ist mangelnde Hygiene. Um einer (Selbst) Infektion mit Würmern vorzubeugen, ist gute Hygiene folglich ein Muss. Das umfasst unter anderem:
- Fingernägel kurz schneiden
- nach jedem Toilettenbesuch und nach dem Spielen im Freien Hände waschen
- mit Gartenhandschuhen gärtnern
- WC-Brille, Spültaste, Türklinken und Spielzeug regelmäßig und sorgfältig reinigen
- Gemüse gründlich waschen
- kein rohes Fleisch essen
- Hunde und Katzen regelmäßig entwurmen
Behandlung einer Wurmerkrankung
Eine Infektion mit Madenwürmern oder Spulwürmern ist vor allem lästig, muss aber nicht unbedingt behandelt werden. Meistens verschwinden diese Würmer von selbst. Bei einer Bandwurm-Infektion ist aber im Allgemeinen eine Behandlung erforderlich, da der Kopf des Bandwurms sonst (meistens) in der Darmwand steckenbleibt.
Zusätzliche Hygienemaßnahmen
Vermuten Sie bei sich eine Wurminfektion oder wurde diese bereits festgestellt, ist vor allem noch gründlichere Hygiene wichtig:
- Handtücher und Unterwäsche täglich wechseln
- Unterwäsche, Handtücher, Bettwäsche und Nachtwäsche bei mindestens 60 Grad Celsius waschen
- jeweils eigene Waschlappen für Unterleib und Oberkörper verwenden
Medikamente gegen Würmer
Es ist auch möglich, eine Wurminfektion mit Medikamenten zu bekämpfen. Kombinieren Sie dies aber immer mit einer guten Hygiene. Es gibt zwei wurmtötende Mittel: Mebendazol und Albendazol. Diese Mittel können sowohl bei einer Infektion mit Madenwürmern als auch mit Spulwürmern, Bandwürmern und Peitschenwürmern eingenommen werden.
Mebendazol
Mebendazol ist ein Arzneimittel, das sich nicht für Kinder unter zwei Jahren eignet. Auch Schwangere sollten Mebendazol lieber nicht verwenden. Die genaue Dosierung einer Wurmkur mit Mebendazol hängt von der Wurmart ab, mit der man infiziert ist.
Albendazol
Dieses Arzneimittel wird auch angewandt, um andere Wurmerkrankungen zu behandeln, vor allem die, die in den Tropen vorkommen.
Wie wendet man diese Wurmmittel an?
Beide Mittel bestehen aus Tabletten, die die Würmer, die Eier und die Larven abtöten, indem sie die Aufnahme von Nährstoffen durch den Wurm verhindern. In der Folge werden die toten Würmer und Larven durch den Stuhl ausgeschieden.
Bei einer Infektion mit Madenwürmern muss eine Tablette eingenommen werden und zwei bis drei Wochen später nochmals eine. Diese Wiederholung ist nötig, da dann möglicherweise noch Eier überlebt haben. Diese wachsen in zwei bis drei Wochen zu erwachsenen Würmern heran.
Bei einer Infektion mit Spulwürmern, Bandwürmern und/oder Peitschenwürmern muss drei Tage lang zweimal täglich eine Tablette eingenommen werden. Nötigenfalls kann die Kur nach drei Wochen wiederholt werden.