Ekzeme bei Babys
Verfasst von: Redaktion
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Atopische Ekzeme sind eine Form von Ekzemen, die recht häufig bei Kleinkindern auftritt.
In den Industrieländern leiden ca. 5-15 % aller Kinder unter atopischen Ekzemen und ca. 20% aller Babys und Kleinkinder. Der Anteil bei den Erwachsenen liegt bei ca. 1-3 %. Häufig gehen die Beschwerden nach dem dritten Lebensjahr von selber vorüber. Vor diesem Alter führen die Ekzeme jedoch zu zahlreichen Beschwerden. Glücklicherweise existieren einige Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome, wie Juckreiz, Blasenbildung, Feuchtigkeitsabsonderungen und Krustenbildung zu behandeln.
Die Frage lautet daher: was ist ein atopisches Ekzem? Woran erkennt man es? Wie entsteht es? Und noch wichtiger: was kann man unternehmen um Ekzeme beim Baby optimal zu behandeln?
Was ist ein atopisches Ekzem?
Atopische Ekzeme sind eine nicht ansteckende Entzündungserkrankung der Haut. Genau wie bei Asthma oder Heuschnupfen handelt es sich hierbei um ein atopisches Syndrom. Dies bezeichnet eine angeborene Erkrankung, bei der man auf bestimmte Umweltfaktoren allergisch reagiert, da der Körper keine Antistoffe produzieren kann. Beispiele für solche Faktoren sind Hausstaub, Pollen, Pilze, Gluten, Kuhmilch, Waschmittel, Wärme und Kälte. Alle Erscheinungsformen eines atopischen Syndroms können einzeln oder in Kombination auftreten.
Angeborene gestörte Hautbarriere
Untersuchungen haben aufgezeigt, dass ein Teil der Patienten mit atopischen Ekzemen unter einer Genabweichung leidet, wodurch die Hautbarrierenfunktion und die natürliche Befeuchtung der Haut gestört sind. Eine atopische Haut ist dann auch trocken und anfälliger für äußere Reize. Es gibt Anzeichen dafür, dass dieses Ekzem eine Entzündungsreaktion auslöst, was Symptome wie Rötungen, Schuppenbildung, Schwellungen und Juckreiz auslöst. Die erblichen Anlagen spielen daher bei der Entwicklung von atopischen Ekzemen eine wichtige Rolle. Ca. 70% der Menschen, die unter dieser Hauterkrankung leiden, haben auch ein Familienmitglied, das ebenfalls hierunter leidet.
Wie erkennen Sie die Symptome bei Ihrem Baby?
Ein atopisches Ekzem tritt bei den meisten Babys im Alter von 1-6 Monaten auf. Das wohl wichtigste Anzeichen hierfür ist ein roter, leicht geschwollener Hautausschlag, der juckt. Auf der betroffenen Haut befinden sich zudem Bläschen und/oder kleine Beulen.
Diese Ekzemstellen können auch nässen. In einer späteren Phase beginnt die Haut, zudem auch zu schuppen und die Hautstruktur wird grober.
Häufige Ekzemstellen bei Babys
Atopische Ekzeme können sich im Prinzip an jeder Körperstelle befinden. Aber bei Babys befinden sich die Ekzeme häufig im Gesicht und an den Außenseiten der Arme und Beine. Die Schwere des Hautausschlages variiert dabei bei jedem Baby. Manchmal beschränken sich die Ekzeme nur auf kleine Stellen. In anderen Fällen breiten sich die Ekzeme aus und in wiederum anderen Fällen befinden sich die Ekzeme auf dem gesamten Körper. Ekzeme haben einen unvorhersehbaren Verlauf, wodurch man die Perioden, in denen die Ekzeme auftreten, nur schwer voraussagen kann. Genau so spontan wie die Ekzeme auftreten, so spontan kann die Haut auch wieder abheilen.
Wie kann ein Ekzem bei Ihrem Baby behandelt werden?
Die Symptome eines atopischen Ekzems bei einem Baby können lokal behandelt werden. Unter einer lokalen Behandlung versteht man das Auftragen einer Creme oder Salbe. Diese Mittel können neutral (z.B. Zinköl bei einem nässenden Ekzem) und nur dazu bestimmt sein, die Haut optimal zu versorgen. Sobald diese Mittel aber nicht die gewünschte Wirkung erzielen, kann der Hausarzt auch eine Hormonsalbe mit Kortikosteroiden verschreiben. Diese lindert sowohl den Juckreiz als auch die Entzündung.
Bei einem schweren Juckreiz kann der Arzt auch ein juckreizhemmendes Anthistaminikum verschreiben. Dieses darf aber nur verwendet werden, wenn das Baby bereits über ein Jahr alt ist!
Was können Sie selber gegen das Ekzem Ihres Babys unternehmen?
Es ist notwendig, dass Sie auch selbst etwas unternehmen, sobald Ihr Baby unter einem Ekzem leidet.
Wir geben Ihnen 10 Tipps:
- Stillen Sie Ihr Kind falls möglich für 6 Monate. Da Ihr Baby aufgrund der Erbanlagen einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist, eine Allergie zu entwickeln, kann er oder sie auch auf Kuhmilch allergisch reagieren;
- Aus denselben Gründen sollten Sie auch keine Haustiere halten und versuchen, dass Ihr Baby so wenig Hausstaubmilben wie möglich ausgesetzt ist;
- Baden Sie Ihr Kind nicht jeden Tag. Warmes Wasser trocknet die Haut nämlich noch weiter aus, wodurch Juckreiz und Schuppenbildung gefördert werden. Ein Bad alle zwei Tag ist vollkommen ausreichend;
- Verwenden Sie während des Badens fettige Badeöle oder (so wenig wie möglich) PH-neutrale Seife und tupfen Sie die Haut nach dem Baden trocken;
- Ziehen Sie Ihrem Kind weiche, natürliche Materialien an. Raue und nicht atmungsaktive, synthetische Kleidung (und Bettzeug!) kann das Ekzem sogar noch verschlimmern;
- Verwenden Sie hypoallergene Waschmittel;
- Heizen Sie das Zimmer Ihres Babys nicht zu hoch. Das Schwitzen kann das Ekzem des Babys negativ beeinflussen;
- Sorgen Sie für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Haus, sobald die Zentralheizung an ist. Trockene Luft trocknet die Haut Ihres Babys nämlich aus. Sie können z.B. kleine Schälchen mit etwas Wasser an die Heizung hängen;
- Reinigen Sie die Nägel Ihres Kindes, um dafür zu sorgen, dass sich die Ekzeme nicht noch weiter infizieren. Falls nötig können Sie auch spezielle Socken über die Hände Ihres Kindes ziehen.
- Cremen Sie die Haut Ihres Kindes mit hypoallergenen Cremes oder Salben ein.