Ist Margarine gesund?
Verfasst von: Redaktion
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Eines der größten Irrtümer in modernen Ernährungsratgebern ist, dass Margarine als eine gesunde Alternative zu Butter genutzt werden kann. War auch einer Ihrer guten Vorsätze, etwas gesünder zu essen und aus diesem Grund Margarine statt Butter aufs Brot zu schmieren? Lesen Sie dann diesen Artikel, um mehr über dieses Nahrungsmittel zu erfahren!
Was ist Margarine nun wirklich?
Um dies gut zu erklären, gehen wir zunächst auf die Geschichte ein: Margarine wurde ursprünglich 1869 von dem französischen Chemiker Hippolyte Mège-Mouriés als Ersatznahrungsmittel für Butter entwickelt. Der Auftrag hierzu stammte von Napoleon dem Dritten, der einen Brotaufstrich für seine Soldaten entwickeln lassen wollte, den sie in ihrem Gepäck mitnehmen konnten und der länger haltbar als Butter war.
Margarine eignete sich prima für diesen Auftrag, da sie – im Gegensatz zu Butter – nicht nach einiger Zeit gerann und so eine geeignete Energiequelle für die Soldaten darstellte.
Der Unterschied zu Butter
Butter wird aus Milch, Margarine hingegen aus Ölen und Fetten hergestellt. Butter besteht zu ungefähr 80 bis 90 % aus Milchfett, zu 16 % aus Wasser und zu circa 2 % aus einem von Milch abgeleiteten trockenen Stoff. Margarine hingegen besteht zu 80 bis 90 % aus tierischen oder pflanzlichen Fetten. Meistens basiert Margarine auf Pflanzenfett. Auf dem Etikett finden Sie meist, aus welcher Pflanze die Margarine genau gemacht ist, beispielsweise aus Sonnenblumen. Seit 2014 muss bei den Inhaltsstoffen auch angegeben sein, welche Öle und Fette genau enthalten sind. Der Fabrikant selbst fügt der Margarine meist noch Vitamin A und D hinzu – in Butter sind diese Vitamine schon von Natur aus enthalten.
Wie wird Margarine hergestellt?
Im Gegensatz zu dem, was viele Menschen denken, ist Margarine, obwohl sie aus pflanzlichen Ölen hergestellt wird, kein Naturprodukt, sondern ein verarbeitetes Produkt mit vielen Zusätzen.
Bei der Herstellung von Margarine wird zunächst mit gesunden ungesättigten Fettsäuren gearbeitet, die von Natur aus flüssig sind. Um die Margarine am Ende aber schön auf unser Brot schmieren zu können, müssen diese Fette natürlich auch gehärtet werden. Bei der industriellen Härtung der Fette werden die ungesättigten Fette (Öle) in gesättigte Fette (gehärtet) umgewandelt. Dies geschieht in einem chemischen Prozess, der sich Hydrierung nennt. Das Öl bzw. das weiche Fett erhält so eine steife, harte Struktur. Aus diesem Grund kann es dann auch für die Herstellung von harten Margarinen, Frittier-, Back-, und Bratfetten oder auch für das Herstellen von Gebäck, Kuchen und (frittierten) Snacks eingesetzt werden.
Warum soll Margarine nun ungesund sein? Welche Fettsäuren sind gesund?
Laut einer Studie aus dem Jahre 2009 enthielt Margarine sowie auch einige Back- und Bratfette durch den oben genannten Härtungsprozess viele Transfette, Glycidyl-Fettsäureester und sogar metallische Rückstände. Diese Inhaltsstoffe sind sehr schädlich für die Gesundheit, weil sie unter anderem das Verhältnis von gutem und schlechtem (HDL/LDL) Cholesterin verschlechtern. Glücklicherweise konnten diese Fette durch die Weiterentwicklung von Techniken und durch den Gebrauch von anderen Grundstoffen bei solchen Produkten auf circa 1 % reduziert werden. Allerdings ist noch stets Vorsicht geboten, weil in Frittierfett für die Gastronomie und in Bäckerei-Fetten für die Herstellung von Plätzchen und Gebäck noch immer höhere Konzentrationen an Transfett vorkommen. Sie können den Konsum von Transfett reduzieren, indem Sie so häufig wie möglich flüssige und weiche Fette konsumieren und nicht zu viel Kuchen, Gebäck und Snacks zu sich nehmen. Am besten selber backen – so wissen Sie wirklich, was drin ist!
Unser Fazit:
Was ist besser: Margarine oder Butter?
Diese Entscheidung müssen Sie letztendlich selber treffen. Mittlerweile enthält Margarine nur noch wenig Transfett und stattdessen gesunde Fettsäuren, aber nichts ist besser als weniger. (Biologische) Butter ist nicht chemisch bearbeitet und völlig natürlich. Der einzige „Nachteil“ von Butter ist, dass sie im Verhältnis zu Margarine doppelt so viele gesättigte Fette enthält. Allerdings haben sich die Bedenken über gesättigtes Fett verändert. Man geht mittlerweile nicht mehr davon aus, dass diese Fette das Risiko auf Herz- und Gefäßkrankheiten erhöhen. Es gibt auch noch keine Untersuchung, die einen kausalen Zusammenhang zwischen einer niedrigeren Anzahl an Herz- und Gefäßkrankheiten und dem Konsum von Margarine statt Butter belegen konnte. Alles in allem hat (biologische) Butter in dieser Gegenüberstellung die Nase vorn. Die Frage „welche Fettsäuren sind gesund?“ wird sicherlich noch viele Studien hervorbringen.
Ein kleiner Extra-Tipp:
Wussten Sie, dass Margarine (auch in flüssiger Form) nicht zum Backen geeignet ist? Der Grund dafür ist, dass viele pflanzliche Öle bei Erhitzung schädliche Stoffe entwickeln können. Als Alternative sollten Sie besser Kokosnussöl oder Reisöl gebrauchen!
Haben Sie noch Tipps für eine gesunde Backvariante oder einen leckeren Brotaufstrich? Teilen Sie diese unter diesem Artikel!