Milch – gut oder schlecht?
Verfasst von: Redaktion
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Heute möchte ich weiter auf das Thema „Gesunde Ernährung“ eingehen. Wie Sie in den vorherigen Blogartikeln nachlesen können, habe ich damit begonnen, unsere Basis genauer unter die Lupe zu nehmen: Die fünf Bausteine. In meinen Blogartikeln habe ich Sie bisher über folgendes Thema informiert:
Häufige Fehler beim Frühstück
Heute gehe ich etwas näher auf Milch ein, die in die Kategorie der „Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Ersatzmittel“ fällt.
Was enthält Milch genau?
Kuhmilch ist die Milch, die in Österreich am meisten konsumiert wird. Eine Kuh produziert erst Milch, wenn ein kleines Kalb geboren wurde. Aber was enthält diese Milch eigentlich?
Zucker
Ein Liter Milch oder Joghurt enthält im Durchschnitt 40 Gramm Zucker (4 Gramm pro 100ml) in Form von Laktose. Pro 100 Gram kommt das ungefähr auf folgendes heraus:
- Fettarme Milch: 1 Zuckerwürfel
- Vollmilch: etwas weniger als 1 Zuckerwürfel
Die Laktose besteht aus 2 Zuckersorten: zur einen Hälfte aus Glukose und zur anderen aus Galaktose. Menschen mit einer Sukrose- oder Laktoseintoleranz müssen also vorsichtig mit Milch sein.
Fette
Pure Kuhmilch wird in den meisten europäischen Ländern nicht direkt an die Konsumenten verkauft. Die Milch, die in Geschäften zu kaufen ist, ist pasteurisiert und enthält nach der Behandlung in der Molkerei eine standardisierte Menge an Milchfett:
- Vollmilch: Mehr als 35 g/l
- Halbvolle Milch: zwischen 15 g/l und 18 g/l
- Magermilch: 0 bis 3 g/l
Eiweiße
Die Eiweiße in Kuhmilch bestehen zu circa 80% aus Kasein und zu 20% aus Molke. Molke ist die Substanz, die bei der Käseproduktion übrig bleibt. Molkeprotein-Konzentrat wird häufig von Sportlern konsumiert, um den Muskelwachstum und die Muskelwiederherstellung zu fördern. Kasein ist ein schwer verdauliches Eiweiß. Menschen mit Magenproblemen sollten aus diesem Grund lieber eine Alternative erwägen.
Warum trinken wir (so viel) Milch?
Milchprodukte gehören zum festen Speiseplan unserer Bundesbürger. Eine Studie von 2014 belegt: „Fast 80 Prozent der Deutschen essen mehrmals pro Woche Milchprodukte“. Dazu gehören Butter, Käse, Frischkäse, Joghurt und Trinkmilch. Dieser hohe Milchkonsum hat seinen Ursprung in der Nachkriegszeit.
Durch Inhaltsstoffe wie Calcium, Vitamine, Kohlenhydrate, Eiweiß und Spurenelemente bekam die Milch Ihren guten Ruf. Die Milchindustrie warb mit der Vorbeugung von Osteoporose, Zahnausfall, Muskelkrämpfe und anderen Erkrankungen. Das Marketing der Milchproduzenten erreichte das gesetzte Ziel weitgehend: Die neue Generation der Deutschen fing an, viel Milch zu trinken und tut dies noch heute.
Kuhmilch ist überhaupt nicht so gut für Ihre Knochen
Mittlerweile gibt es immer mehr wissenschaftliche Studien, die belegen, dass das Konsumieren von Milch überhaupt nicht so gesund ist. Die Milchindustrie behauptet, dass Milch gut für die Knochen sei, aber eine amerikanische Untersuchung mit rund 121.000 Krankenpflegern hat gezeigt, dass Frauen, die äußerst viel Milch trinken eine 45% höhere Chance hatten ihre Hüfte zu brechen, als diejenigen, die weniger oder gar keine Milch getrunken hatten.
Mit logischem Denken kommen Sie auch selbst auf dieses Fazit. Österreich steht sehr hoch auf der Weltrangliste des Milchkonsums. Aus diesem Grund würde man doch denken, dass hier fast keine Osteoporose mehr vorkommen würde. Wie kommt es dann also, dass Österreich auch auf der Weltrangliste der meisten Osteoporose-Patienten sehr weit oben steht?
Gesundheitsrat: Zu viel Calcium ist auch nicht gut
Milch enthält eine sehr hohe Menge an Calcium. Menschen, die sich gesund ernähren, konsumieren bereits genügend Calcium. Daher wurde nach einer Studie in 1998 Konsumenten angeraten, keine extra Calciumzusätze als Prävention gegen Osteoporose einzunehmen. Stattdessen sollte man sich mehr auf Vitamin D Zusätze konzentrieren. Vitamin D verbessert die Aufnahme von Calcium im Körper, was wiederum für stärkere Knochen sorgt.
Mein Fazit
Noch Mitte des 20. Jahrhunderts gab die durchschnittliche Milchkuh nur neun Liter Milch am Tag – mittlerweile ist diese Zahl auf 56 Liter gestiegen. Das lässt einen doch schmunzeln.
Wenn Sie denken, dass Milch wegen des einen oder anderen Grundes lieber vermieden werden sollte, dann stellen Sie Ihren Konsum doch auf eine der Alternativen um. Haben Sie jedoch keine Probleme? Dann trinken Sie ruhig weiterhin Milch, wenn Sie den Geschmack lieben und nicht, weil es gesund für die Knochen und Zähne sein soll.
Haben Sie doch Probleme, wie z.B. Müdigkeit, Magen- und Darmbeschwerden, Kopfschmerzen oder ein Ekzem? Probieren Sie dann einmal 2 Wochen keine Milchprodukte zu sich zu nehmen und schauen Sie, was passiert.
Haben Sie Familienmitglieder, die Laktose-intolerant sind oder Morbus Crohn haben? Achten Sie in diesem Fall mehr auf Ihren Milchkonsum und ersetzen Sie Milchprodukte eventuell mit (ungesüßten!) pflanzlichen Alternativen, wie Mandelmilch oder Kokosmilch (Sojamilch wird nicht von jedem gut vertragen).
Andere Optionen? Probieren Sie doch auch einmal Ziegenmilch! Diese ist leichter verdaulich und löst weniger häufig Überempfindlichkeitsreaktionen und Magen-Darm-Probleme aus.
Bis zum nächsten Mal!