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Schlankheitsmedikamente: Was Sie wissen sollten, bevor Sie sich entscheiden
Verfasst von: Redaktion
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„Schlankheitsmedikamente sind gefährlich.“ „Sobald man sie absetzt, nimmt man wieder zu.“ Dies sind nur einige Beispiele für Irrtümer über diese Präparate. Es stimmt: Wie auch andere Arzneimittel wirken Schlankheitsmedikamente nicht bei jedem. Doch wenn das Abnehmen trotz aller Bemühungen scheitert, können sie eine wertvolle Unterstützung sein. Die Informationsflut zu diesen Mitteln macht es schwer, Fakten von Mythen zu trennen. Darum ist es verständlich, wenn Ihnen Abnehmmedikamente noch nicht ganz geheuer sind. Hier erfahren Sie, was sie leisten, wie sie wirken, welche Nebenwirkungen auftreten können – und welche Mythen im Umlauf sind.

Es sind verschiedene Arten von Schlankheitsmedikamenten erhältlich, jedes mit eigener Wirkungsweise und Zusammensetzung. Einige Beispiele:
- Saxenda (Injektion) mit dem Wirkstoff Liraglutid wirkt auf die Rezeptoren des Gehirns, die den Appetit regulieren. Das dämpft den Hunger. Wegovy ist ein vergleichbares Medikament.
- Wegovy (Injektion) hat die gleiche Wirkung wie Saxenda, zügelt aber den Appetit durch den Wirkstoff Semaglutid.
- Mounjaro (Injektion) kombiniert das Hormon GLP-1 und GIP-Rezeptoren (Proteine), was länger sättigt und den Hunger mindert. Man greift also seltener zu kalorienreichen Snacks. Der Wirkstoff in Mounjaro ist Tirzepatid.
- Mysimba (Tablette) beeinflusst Gehirnregionen, die Nahrungsaufnahme und Energieverbrauch steuern. Es enthält die Wirkstoffe Naltrexonhydrochlorid und Bupropionhydrochlorid.
- Xenical (Kapsel) mit dem Wirkstoff Orlistat blockiert teilweise die Fettaufnahme.
- Orlistat (Kapsel) ist der Wirkstoff, der einen Teil der Fettaufnahme blockiert.
So wirken Schlankheitsmedikamente im Körper
Beim Abnehmen geht es in der Regel darum, weniger Kalorien zu konsumieren als der Körper verbraucht, also ein Kaloriendefizit zu erreichen und zu halten. Das ist allerdings gar nicht so leicht. Schlankheitsmedikamente unterstützen das Abnehmen, indem sie je nach Art des Präparats auf bestimmte Körperprozesse einwirken. Wichtig: Diese Medikamente wirken am besten mit Diät und Bewegung. Sie sind keinesfalls ein Ersatz für diese Maßnahmen.
Mögliche Nebenwirkungen
Wie alle Medikamente können auch Schlankheitsmedikamente Nebenwirkungen haben. Viele Menschen fürchten starke unerwünschte Reaktionen und schließen diese Präparate daher für sich aus. Hier die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen:
- Durchfall
- Verstopfung
- Übelkeit und Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
Diese Nebenwirkungen sind zwar unangenehm, aber relativ mild. Oft klingen die Beschwerden bei fortgesetzter Anwendung ab. Halten sie länger an? Dann wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Für wen sind diese Medikamente gedacht?
Schlankheitsmedikamente werden in der Regel ab einem BMI von 30 eingesetzt, oder ab einem BMI von 27 bei gewichtsbedingten Gesundheitsproblemen wie Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck. Sie sind nicht für jeden geeignet und werden nur nach ärztlicher Beratung verschrieben. Auch sind sie effektiver, wenn sie mit anderen Maßnahmen zum Abnehmen kombiniert werden. Haben Sie Fragen zum Nutzen oder zu den Nebenwirkungen von Schlankheitsmedikamenten? Besprechen Sie diese dann mit einem unserer medizinischen Spezialisten.
Mythen und Fakten zum Thema Schlankheitsmedikamente
Um Schlankheitsmedikamente ranken sich viele Irrtümer. Im Internet kursieren zahlreiche Informationen, die es schwer machen, Wahres von Falschem zu trennen. Deshalb haben wir hier einige Fakten und Mythen über Medikamente zur Gewichtsreduktion aufgelistet.
Mythos: Die Nebenwirkungen sind schwer oder unerträglich.
Natürlich spüren einige Menschen stärkere Nebenwirkungen als andere, aber die oben genannten Beschwerden sind relativ mild und kontrollierbar. Zudem verschwinden sie oft, sobald sich der Körper an die neue Situation gewöhnt hat.
Fakt: Medikamente zur Gewichtsabnahme sind sicher in der Anwendung.
Die EMA prüft diese Arzneimittel gründlich, bevor sie auf den Markt kommen. Wer sie verantwortungsvoll einnimmt und die Dosierung einhält, braucht keine Bedenken zu haben.
Mythos: Alle Schlankheitsmedikamente sind gleich.
Jedes der oben genannten Medikamente hat eine eigene Zusammensetzung oder Dosierung. Sie verfolgen zwar das gleiche Ziel, unterscheiden sich jedoch in ihrer genauen Wirkweise. Dank dieser Unterschiede kann mehr Menschen mit Übergewicht oder Adipositas (Fettleibigkeit) geholfen werden.
Fakt: Schlankheitsmedikamente erleichtern das Erreichen eines Kaloriendefizits.
Medikamente können den Appetit oder Hunger dämpfen. Dadurch fällt es – bei gesunder Lebensweise – leichter, weniger zu essen und so ein Kaloriendefizit zu erreichen.
Lassen Sie sich einen geeigneten Behandlungsplan erstellen
Schlankheitsmedikamente kann man nicht einfach kaufen. Haben Sie alles versucht, aber es klappt einfach nicht mit dem Abnehmen? Damit sind Sie nicht allein. Bei Dokteronline können Sie Ihre Beschwerden einfach und unkompliziert vorlegen. Sie füllen einen ärztlichen Fragebogen aus und einer unserer kooperierenden Ärzte beurteilt Ihre Situation. So erhalten Sie einen geeigneten Behandlungsplan, mit oder ohne Schlankheitsmedikamenten. Diese Präparate können ein wertvolles Hilfsmittel im Kampf gegen die Kilos sein – vorausgesetzt, sie sind Teil eines Gesamtkonzepts mit gesunder Ernährung und Bewegung.