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Tamiflu

  • Virushemmer
  • Zur Vorbeugung und Behandlung von Influenza (Grippe)
  • Kapseln zum Einnehmen
  • Auch in flüssiger Form (als Suspension) erhältlich

Über Tamiflu

Tamiflu ist ein virushemmendes Medikament. Der Wirkstoff Oseltamivir hemmt die Ausbreitung des Influenzavirus (Grippevirus) im Körper. So verhindert Tamiflu, dass Sie erkranken, wenn Sie mit dem ansteckenden Virus in Kontakt gekommen sind. Sind Sie bereits an Grippe erkrankt? Dann trägt Tamiflu dazu bei, dass die Beschwerden gemildert werden.

Tamiflu ist kein Grippeimpfstoff. Es behandelt eine Infektion oder verhindert, dass sich ein Grippevirus ausbreitet. Bei einer Impfung erhalten Sie Antikörper gegen das Virus.

Anwendung

Nehmen Sie die Kapsel im Ganzen mit ausreichend Flüssigkeit ein. Für Kinder, Säuglinge und Personen, denen das Schlucken von Kapseln Schwierigkeiten bereitet, ist Tamiflu in flüssiger Form (als Suspension) erhältlich.

Die Einnahme kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme erfolgen. Wenn Sie zu Magenverstimmungen neigen, nehmen Sie Tamiflu während der Mahlzeit ein.

Nehmen Sie Tamiflu so schnell wie möglich ein, idealerweise innerhalb von zwei Tagen nach dem ersten Auftreten der Grippesymptome.

Dosierung

Die Dosierung wird ärztlich festgelegt. Allgemeine Dosierungsempfehlungen:

Grippe-Behandlung

  • Erwachsene: 2 Dosen pro Tag (1 x morgens, 1 x abends). Führen Sie die Behandlung durch wie verschrieben (5 Tage), auch wenn Sie sich bald besser fühlen.

Zur Grippevorbeugung oder nach Kontakt mit einer infizierten Person

  • Erwachsene: 1 Dosis täglich über 10 Tage. Am besten nehmen Sie diese Dosis morgens mit dem Frühstück ein. In besonderen Situationen, wie einer weitverbreiteten Virusgrippe oder bei Patienten mit einem schwachen Immunsystem, wird die Behandlung zwischen 6 und 12 Wochen fortgeführt.

Tamiflu ist in Kapseln zu 30 mg, 45 mg und 75 mg sowie als Suspension (in flüssiger Form) erhältlich. Die Dosierung hängt von Ihrem Körpergewicht ab und wird ärztlich festgelegt. Auf dem Beipackzettel finden Sie weitere Informationen über die Dosierung von Tamiflu bei Kindern und Erwachsenen.

Alkohol/Verkehrstüchtigkeit

Wechselwirkungen mit Alkohol sind nicht bekannt.

Ihre Verkehrstüchtigkeit wird von diesem Arzneimittel nicht beeinflusst.

Überdosierung/Dosis vergessen/Tamiflu absetzen

Haben Sie mehr Tamiflu eingenommen als ärztlich verschrieben? Fragen Sie dann Ihren Arzt oder Apotheker.

Haben Sie eine Einnahme vergessen? Nehmen Sie nie die doppelte Dosis ein, um die vergessene Dosis nachzuholen.

Setzen Sie Tamiflu nicht einfach ab, sondern führen Sie die Einnahme so lange fort, wie der Arzt es Ihnen verschrieben hat.

Wann nicht anwenden?

Verwenden Sie dieses Medikament nicht, wenn Sie gegenüber einem der Bestandteile überempfindlich sind (siehe unter „Zusammensetzung“).

Wann ist besondere Vorsicht mit diesem Medikament geboten?

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden:

  • wenn Sie gegen andere Arzneimittel allergisch sind;
  • wenn Sie Nierenprobleme haben (in diesem Fall muss Ihre Dosis möglicherweise angepasst werden);
  • wenn Sie eine schwerwiegende Erkrankung haben, die eine sofortige Einweisung ins Krankenhaus erfordert;
  • bei einem geschwächten Immunsystem;
  • wenn Sie an einer chronischen Erkrankung des Herzens oder der Atemwege leiden.

Informieren Sie während der Behandlung mit Tamiflu sofort einen Arzt,

  • wenn Sie Veränderungen im Verhalten oder der Stimmung (neuropsychiatrische Ereignisse) bemerken, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren. Es kann sich um Anzeichen seltener, aber schwerwiegender Nebenwirkungen handeln.

Schwangerschaft und Stillzeit

Sind Sie schwanger, glauben Sie, schwanger zu sein, möchten Sie schwanger werden oder stillen Sie? Lassen Sie sich dann vor der Anwendung dieses Arzneimittels von Ihrem Arzt beraten.

Die Wirkung von Tamiflu auf gestillte Säuglinge ist nicht bekannt. Sie müssen Ihrem Arzt sagen, ob Sie stillen, damit Ihr Arzt entscheiden kann, ob Tamiflu für Sie geeignet ist.

Verwenden Sie noch andere Medikamente?

Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie andere Medikamente anwenden, kürzlich andere Medikamente angewendet haben oder beabsichtigen, andere Medikamente anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Medikamente handelt.

Die folgenden Arzneimittel sind besonders wichtig:

  • Chlorpropamid (zur Behandlung von Diabetes)
  • Methotrexat (zur Behandlung von z. B. rheumatoider Arthritis)
  • Phenylbutazon (zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen)
  • Probenecid (zur Behandlung von Gicht)

Nebenwirkungen

Medikamente können Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Die folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden selten berichtet:

  • anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen: schwere allergische Reaktionen mit Schwellungen von Gesicht und Haut, juckendem Hautausschlag, niedrigem Blutdruck und Atembeschwerden
  • Lebererkrankungen (plötzlich beginnende, heftige Leberentzündung [fulminante Hepatitis], Störungen der Leberfunktion, Gelbsucht): gelbliche Verfärbung von Haut und Augenweiß, verfärbter Stuhl, Verhaltensänderungen
  • angioneurotisches Ödem: plötzliches Auftreten starker Schwellungen der Haut, hauptsächlich im Bereich von Kopf und Hals, einschließlich Augen und Zunge, einhergehend mit Atembeschwerden
  • StevensJohnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse: komplizierte, möglicherweise lebensbedrohliche allergische Reaktion, schwere Entzündung der Haut und eventuell der Schleimhaut, anfänglich mit Fieber, Rachenschmerzen und Müdigkeit, Hautausschlag mit Blasenbildung, schuppender Haut und Abschälen größerer Hautpartien, mögliche Atembeschwerden und niedriger Blutdruck
  • MagenDarm-Blutungen: länger andauernde Blutung des Dickdarms oder blutiger Auswurf
  • Erkrankungen der Psyche und des Nervensystems, wie unten beschrieben

Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich bemerken, suchen Sie sofort einen Arzt auf.

Seltene (kann weniger als 1 von 1.000 Behandelten betreffen), aber schwerwiegende Nebenwirkungen: Suchen Sie sofort einen Arzt auf:

  • Krampfanfälle und Delirium, einschl. verändertem Bewusstseinsgrad
  • Verwirrtheit, anormales Verhalten
  • Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Erregung, Angst und Albträume

Diese Nebenwirkungen wurden vor allem bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren gemeldet. Oft traten sie unvermittelt auf und klangen schnell wieder ab. In sehr wenigen Fällen führten diese Nebenwirkungen zu Selbstverletzungen, manche mit tödlichem Ausgang. Derartige neuropsychiatrische Nebenwirkungen wurden auch bei Patienten mit Virusgrippe gemeldet, die kein Tamiflu eingenommen hatten. Patienten, insbesondere Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren, sollten engmaschig auf die oben beschriebenen Verhaltensveränderungen überwacht werden. Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, insbesondere bei jungen Patienten, suchen Sie umgehend einen Arzt auf.

Zu den weiteren Nebenwirkungen von Tamiflu gehören:

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Bronchitis
  • Fieberbläschen (Virus)
  • Husten
  • Schwindel
  • Fieber
  • Schmerzen
  • Schmerzen in den Gliedmaßen
  • laufende Nase
  • Schlafstörungen
  • Halsentzündung
  • Magenschmerzen
  • Müdigkeit
  • Völlegefühl (Oberbauch)
  • Infektionen der oberen Atemwege (Entzündung von Nase, Rachen und Nasennebenhöhlen)
  • Magenbeschwerden
  • Erbrechen

Eine Übersicht über Nebenwirkungen bei jüngeren Kindern und Säuglingen sowie über weniger häufig auftretende Nebenwirkungen finden Sie auf dem Beipackzettel.

Wenn Sie oder Ihr Kind unter Nebenwirkungen leiden, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht auf dem Beipackzettel angegeben werden. Wenn Sie oder Ihr Kind wiederholt krank sind, oder die Grippesymptome sich verschlimmern oder das Fieber anhält, informieren Sie Ihren Arzt so schnell wie möglich.

Zusammensetzung

Tamiflu enthält Oseltamivir.

Arzneimittelinformationen

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