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Schlafstörungen

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Verschiedene Arten von Schlafstörungen

Beinahe ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend*. Während des Schlafens erholt und regeneriert sich unser Körper, sodass wir am nächsten Morgen frisch und ausgeruht in den Tag starten können. Unzureichender oder unruhiger Schlaf ist für viele Menschen ein Problem, welches schwere Folgen für die physische, mentale und emotionale Verfassung sowie für das Sozialleben nach sich ziehen kann.

Wenngleich die Kenntnisse über Schlafstörungen und deren Folgen seit den 1970er Jahren gewachsen sind und diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zuteil wird, so gibt es in der Medizin noch stets relativ wenige wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Schlafstörungen. Wir werden in diesem Artikel einmal näher auf dieses Thema eingehen.

Dyssomnie und Parasomnie

Schlafstörungen können in zwei Gruppen eingeteilt werden: unter Dyssomnie werden hierbei die Schlafstörungen zusammengefasst, die mit dem Einschlafen und Wachwerden zusammenhängen, während Parasomnie Schlafstörungen bezeichnet, die den Schlaf als solchen betreffen.

Bei Parasomnien äußern sich während des Schlafens unerwünschte Symptome und / oder Verhaltensweisen wie Albträume, Schlafwandeln, Bettnässen und Zähneknirschen. Diesen Symptomen wird meist durch Verhaltensanpassungen entgegengewirkt, die dabei helfen, das Problem unter Kontrolle zu bringen und den Umgang mit diesem zu erleichtern.

Dyssomnien sind komplizierter. Sie können in drei weitere Arten von Störungen unterteilt werden. Hierbei wird unterschieden zwischen intrinsischen Schlafstörungen (von innen heraus) wie das Schlafapnoe-Syndrom, extrinsischen Schlafstörungen (durch äußere Einflüsse bedingt) wie schlechte Schlafgewohnheiten und Schlafstörungen in Folge einer Beeinflussung des Biorhythmus, welche sich beispielsweise durch das verzögerte oder vorverlagerte Schlafphasensyndrom (DSPS oder ASPS) äußern können.

Das Schlafapnoe-Syndrom

Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine häufig auftretende Schlafstörung. Menschen, die hiervon betroffen sind leiden unter Schlafmangel sowie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen am Tag. Sie sind auf lange Sicht zudem einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen und Schlaganfälle ausgesetzt. Diese Art der Schlafstörung kann in jeder Lebensphase und bei jedem Menschen auftreten, am häufigsten sind hiervon jedoch Männer mit Übergewicht betroffen.

Das Schlafapnoe-Syndrom wird durch eine Verengung der Atemwege in Folge einer Entspannung der Muskeln während des Schlafens ausgelöst. Hierdurch sammelt sich Kohlendioxid an, sodass durch den Mangel an Sauerstoff der Schlaf unterbrochen wird. In den meisten Fällen wird diese Unterbrechung des Schlafes jedoch nicht wahrgenommen. Entgegen des weitverbreiteten Glaubens steht Schnarchen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Schlafapnoe-Syndrom.

Beim Verdacht auf das Schlafapnoe-Syndrom wird eine Schlafuntersuchung durchgeführt. Wird die Atmung während des Schlafens mehr als fünfmal unterbrochen, spricht man von einer leichten Schlafapnoe. In ernsteren Fällen kann es zu einer Unterbrechung der Atmung von bis zu 30 Mal pro Stunde kommen.

Ist die Diagnose gestellt, folgt meist eine Behandlung mit einer CPAP-Maske (CPAP steht hierbei für Continuous Positive Airway Pressure). Mit Hilfe der CPAP-Maske wird über die Nase und / oder den Mund Luft in die Luftröhre gepumpt. Die Maske wird nachts getragen und sorgt dafür, dass die Atemwege nicht verschließen und eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr gewährleistet ist. Alternative Behandlungsmethoden sind Schnarchspangen sowie chirurgische Eingriffe zur Erweiterung von Nase und Rachen.

Syndrom der ruhelosen Beine

Das Syndrom der ruhelosen Beine (auch Restless-Legs-Syndrom (RLS) genannt) ist eine Schlafstörung, welche durch den Drang, die Beine zu bewegen zu Problemen beim Einschlafen und Durchschlafen führt. Da diesem Syndrom häufig eine medizinische Ursache wie Eisenmangel, Mangel an Vitamin B12, Nierenversagen oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente zugrunde liegt, ist es wichtig, zur medizinischen Einschätzung einen Arzt zu Rate zu ziehen.

Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit ist eine weitere häufig auftretende Schlafstörung. Es wird hierbei zwischen drei Formen der Schlaflosigkeit unterschieden: erschwertes Einschlafen, häufiges Aufwachen und verfrühtes Erwachen. Häufig liegt der Schlaflosigkeit eine psychische Ursache wie Ängste oder Depressionen zugrunde. Auch Stress und der Gebrauch bestimmter Medikamente können zu Schlaflosigkeit führen. Darum ist es wichtig, dass bei Schlaflosigkeit ein Arzt zu Rate gezogen wird, damit dieser die entsprechende Diagnose stellen sowie eine angemessene Behandlungsmethode für eine ausgewogene Nachtruhe bestimmen kann.

Zudem sind schlechte Schlafgewohnheiten ein häufiges Problem. Versuchen Sie schlechte Schlafgewohnheiten abzulegen und sich stattdessen gute Schlafgewohnheiten anzugewöhnen. Hierzu einige Tipps: Verzichten Sie auf den spätabendlichen Konsum von Alkohol und koffeinhaltigen Produkten; Vermeiden Sie das Blicken in Bildschirme unmittelbar vor dem Zubettgehen und sorgen Sie dafür, dass Ihr Schlafzimmer ruhig und dunkel ist, sodass Ihnen das Einschlafen leichter fällt.

Gestörter Biorhythmus

Zu guter Letzt kann auch ein gestörter Biorhythmus zu Schlafstörungen führen, wenn beispielsweise der Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers nicht auf alltägliche Tätigkeiten wie Schule oder Arbeit abgestimmt ist. Dies hat häufig eine genetische Ursache. Chronische Störungen sind das vorverlagerte Schlafphasensyndrom (ASPS), wobei Sie sehr früh müde werden und besonders zeitig erwachen, sowie das verzögerte Schlafphasensyndrom (DSPS) bei dem Sie dazu neigen, erst sehr spät einzuschlafen und erst sehr spät zu erwachen. Ein Jetlag wie beispielsweise nach einer langen Flugreise hingegen ist eine vorübergehende Störung des Biorhythmus. Da die besagten Störungen einen Eingriff in den Biorhythmus erfordern, ist eine Behandlung meist kompliziert. Durch die regelmäßige und zeitlich festgesetzte Gabe von Melatonin und / oder durch Lichttherapie lässt sich der Biorhythmus einigermaßen ins Gleichgewicht bringen. Doch hierbei ist Vorsicht geboten, denn die Gabe von Melatonin kann bei einigen Menschen auch überhaupt erst zu Schlafstörungen führen.

*Der häufig empfohlene Acht-Stunden-Schlaf trifft nicht auf jede Person zu. Das Schlafbedürfnis variiert von Mensch zu Mensch. Einige Menschen brauchen bis zu 10 Stunden Schlaf, um sich ausgeschlafen und fit zu fühlen, anderen genügen 4 bis 5 Stunden Schlaf.

© Syed Z Arfeen
Medizinischer Berater
Februar 2016

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