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Was Ärzte von Schlankheitsmedikamenten halten
Verfasst von: Redaktion
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Fällt das Abnehmen schwer? Haben Sie schon alle Diäten und Lebensstiländerungen ausprobiert? Aber Medikamente zur Gewichtsreduktion sind Ihnen auch nicht ganz geheuer? Schlankheitsmedikamente bieten Menschen mit Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) wertvolle Unterstützung – wenn andere Methoden versagt haben. Im Internet kursieren viele Informationen zu den Vor- und Nachteilen von Schlankheitsmedikamenten. Doch oft sind diese Berichte weder leicht verständlich noch klar in ihrer Herkunft. Hier erklären wir, was die medizinische Fachwelt zu Abnehmmedikamenten sagt.

Schlankheitsmedikamente sind nicht für jeden geeignet. Hauptsächlich kommen sie bei Adipositas zum Einsatz, also ab einem BMI von 30. Auch bei einen niedrigeren BMI kann eine Verschreibung sinnvoll sein – sofern eine gewichtsbedingte Erkrankung vorliegt. Neben dem BMI werden unter anderem berücksichtigt:
- Lebensstil: Wie ernährt sich die Person? Wie viel bewegt sie sich? Steht sie unter psychischem Druck ? Und einiges mehr.
- Motivation: Geht es um die Gesundheit oder um persönliche Ziele? Möchte jemand an den Strand gehen, ohne sich für die eigene Figur zu schämen, oder endlich wieder die Kinder oder Enkel hochheben können?
- Begleiterkrankungen: Liegen zwei oder mehr Erkrankungen vor?
Dr. Angela Eden (MD, MA, Mbus, PhD) verfügt seit 2012 über Erfahrung in der Betreuung von Menschen, die abnehmen möchten. Schlankheitsmedikamente verschreibt sie nicht als erste Option, sondern nur ergänzend zu einer umfassenden Optimierung des Lebensstils. Eine gesündere Ernährung, mehr Bewegung und ein besserer Schlaf bilden dabei die Grundpfeiler. Erst wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, wird eine medikamentöse Unterstützung in Betracht gezogen.
Wie wirken Schlankheitsmittel?
Die Wirkungsweise variiert je nach Präparat. Die meisten Abnehmmittel zügeln den Appetit oder Hunger und verstärken das Sättigungsgefühl. Dadurch nimmt man automatisch weniger Kalorien zu sich. Andere Schlankheitsmittel reduzieren die Fettaufnahme aus der Nahrung im Verdauungstrakt. Werden dem Körper über längere Zeit weniger Kalorien zugeführt als er verbraucht, macht sich das auf der Waage bemerkbar. Doch bevor ein Arzt ein bestimmtes Medikament empfiehlt, prüft er die individuelle Situation. Welche Form des Übergewichts liegt vor? Bestehen weitere Erkrankungen? Welche Abnehmversuche wurden bereits unternommen?
Mögliche Nebenwirkungen
Ärzte werden sorgfältig abwägen, welche Nebenwirkungen für den Patienten problematisch sein können. Wird bereits eine andere Erkrankung medikamentös behandelt? In diesem Fall könnten Wechselwirkungen oder verstärkte Nebenwirkungen auftreten. Die Nebenwirkungen variieren je nach Medikament und Person. Zu möglichen Beschwerden bei der Anwendung von Abnehmmedikamenten gehören:
- Erbrechen
- Durchfall
- Verstopfung
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
Diese Nebenwirkungen – allesamt eher mild und gut behandelbar – nehmen oft bei fortgesetzter Anwendung ab oder verschwinden vollständig. Schwerwiegende Nebenwirkungen treten bei verantwortungsvoller Einnahme bzw. Verabreichung nur sehr selten auf. Kontaktieren Sie immer einen Arzt oder Apotheker, wenn Sie bestimmte Nebenwirkungen als belastend empfinden.
Was man wissen sollte, wenn man Schlankheitsmedikamente in Betracht zieht
Kommen Sie mit dem Abnehmen einfach nicht weiter und denken über ein Abnehmmedikament nach? Wenden Sie sich dann an einen Arzt oder eine Ärztin. Bei diesen Medikamenten ist eine ärztliche Begleitung unverzichtbar. Auch kommen sie nur infrage, wenn andere Methoden versagt haben und eine gründliche ärztliche Beurteilung vorgenommen wurde. Darüber hinaus sollte der Arzt den Gewichtsverlust überwachen, sodass er bei Bedarf rechtzeitig die Dosierung anpassen kann. Für ein optimales Ergebnis reichen Medikamente allein allerdings nicht aus. Es muss immer auch an der Ernährungsweise und am Lebensstil angesetzt werden.
So wichtig sind Ernährung und Lebensstil
Ohne Änderungen der Ernährungs- und Lebensweise sind die Erfolgsaussichten dieser Arzneimittel geringer. Ärzte empfehlen unter anderem:
- bewusste und gesunde Ernährung: Essen Sie kleinere, leichte Mahlzeiten, die alle notwendigen Nährstoffe enthalten. Greifen Sie bevorzugt zu unverarbeiteten Produkten wie Obst und Gemüse, und ernähren Sie sich salz- und zuckerarm.
- ausreichend Bewegung und Krafttraining: Ideal ist eine Kombination aus Cardio-Einheiten und Workouts mit Gewichten. Planen Sie wöchentlich mindestens 150 Minuten Sport ein.
- optimierte Schlafqualität: Der Körper braucht eine gute Nachtruhe zur Regeneration. Schlafmangel beeinträchtigt den Stoffwechsel und bremst dadurch die Kalorienverbrennung. Und nicht zuletzt: Wer besser schläft, nascht weniger.
Schlankheitsmedikamente richtig absetzen
Was, wenn Sie das Schlankheitsmedikament absetzen wollen? Ärzte empfehlen in diesem Fall, nicht abrupt vorzugehen. Bei manchen Präparaten können Entzugserscheinungen auftreten. Auch kann es zu einer erneuten Gewichtszunahme kommen – vor allem, wenn die neue Ernährungsweise und der gesündere Lebensstil nicht beibehalten werden. Fällt es Ihnen schwer, an den gesunden Routinen festzuhalten? Ein Lifestyle-Coach kann wertvolle Unterstützung bieten. Wichtig ist: Setzen Sie Ihr Abnehmmedikament nur in Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab.
Schlussfolgerung
Ärzte scheinen Schlankheitsmedikamente als sinnvolle Ergänzung zu anderen Maßnahmen bei Übergewicht und Adipositas zu begrüßen. Diese Präparate können den Gewichtsverlust erheblich unterstützen, wenn sie mit Lebensstiländerungen kombiniert werden. Kämpfen Sie selbst mit Übergewicht? Die kooperierenden Ärzte und Ärztinnen von Dokteronline erstellen gern einen passenden Behandlungsplan für Sie.