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Schweißfüße

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Ein neuer Blick auf Schweißfüße

Bei dem Thema Schweißfüße rümpfen die meisten Menschen die Nase. Dies liegt daran, dass man Schweißfüße mit einem unangenehmen Geruch verbindet. Doch dies stimmt nicht zwangsläufig. Schweiß, den der Körper produziert, stinkt nicht. Auch nicht an den Füßen. Der Geruch entsteht durch die Kombination von Schweiß, nicht atmungsaktivem Schuhwerk und Hautschuppen, die den idealen Nährboden für Bakterien bilden. Denn Bakterien produzieren den unangenehmen Geruch und sind daher für diesen verantwortlich.

Hyperhidrosis pedis

Mit dem Begriff Schweißfüße kann aber auch etwas anderes gemeint werden: Füße, die vermehrt schwitzen. Der medizinische Begriff hiervor lautet hyperhidrosis pedis oder hyperhidrosis plantaris. Hyperhidrosis ist eine Erkrankung, durch die der Körper vermehrt Schweiß produziert. Dies kann an den Füßen, aber auch an den Handflächen (hyperhidrosis palmaris) und den Achseln (hyperhidrosis axillaris) vorkommen. Bei einer Hyperhidrosis sind die Füße von dem Schweiß konstant nass und oft auch kalt. Durch die Nässe entsteht außerdem eine erweichte und faltige Haut.
Daraus erschließt sich von selbst, dass Menschen mit hyperhidrosis pedis Füße haben, die einen unangenehmen Geruch verbreiten.

Von Schweiß und Füßen zu Schweißfüßen

Dass Füße schwitzen ist normal. Stärker noch: Es hat eine deutliche Funktion! Die Fußsohle ist mit Schweißdrüsen (im Durchschnitt 500/cm²) versehen, die das Ziel haben, eine bessere Haftung auf dem Untergrund zu geben. Füße schwitzen demnach nicht, um überflüssige Körperwärme abzuführen. Im Gegensatz zu unserem restlichen Körper (Hände ausgenommen), schwitzen die Füße daher auch nicht, wenn wir schlafen.

Die Entstehung von Schweißfüßen

Schweißfüße im Sinne von hyperhidrosis pedis entstehen einerseits durch eine Hyperfunktion des vegetativen Nervensystems (Teil des Nervensystems, das die automatischen Körperfunktionen, wie Atmung, die Funktion des Herzens und Drüsen, steuert) und andererseits durch eine anormale Größe der Schweißdrüsen. Manchmal ist die vermehrte Schweißproduktion auch ein untergeordnetes Problem, wie bei:

  1. Diabetes;
  2. Übergewicht;
  3. Wechseljahre;
  4. Tuberkulose;
  5. Schilddrüsenüberfunktion;
  6. Stoffwechselstörung.

Bakterien

Schweißfüße, im Sinne von unwohlriechenden Füßen, entstehen, wie bereits erwähnt, durch Bakterien. Durch die Kombination von Feuchtigkeit, Wärme und Hautschuppen entsteht ein Nährboden für viele verschiedene Bakterien. So werden die Bakterien Staphylococcus epidermis, Bacillus subtilis und Microccoccus sedentarius oft an den Füßen gefunden. Brevibacterium epidermis wird ferner als Verursacher für den Geruch genannt, bei dem man sich die Nase zu hält. Dieses Bakterium ernährt sich von der toten Haut und setzt dafür eine Aminosäure ein. Durch diesen Vorgang entsteht ein Geruch, der nach Schwefel riecht. Interessant zu wissen ist, dass Brevibacteria auch in Käsesorten, wie Port-du-Salut und Munster AOC, verwendet werden und ihnen den charakteristischen Geschmack/ Geruch verleihen.

Idealer Nährboden

Der Geruch von Schweißfüßen entsteht also durch Bakterien. Und natürlich gibt es auch einen Grund, warum diese die Chance bekommen, so gut zu gedeihen. Die nachfolgenden Faktoren spielen eine wichtige Rolle:

  1. Schlechtes oder sogar kein atmungsaktives Schuhwerk;
  2. Schlechte oder sogar keine atmungsaktiven Socken;
  3. Unzureichende körperliche Hygiene.

Andere Folgen von Schweißfüßen

Ein zusätzliches Problem von Käsefüßen in Schuhen ist zudem, dass es zu einem Anstieg von Hefen und Schimmel kommen kann. Bekannte Schimmelarten sind: Trichophyton rubrum, Trichophyton mentagrophytus und Candida Albicans. Wenn es zu einem vermehrten Schimmelwuchs kommt, findet dieser meistens zwischen den Zehen statt. Man spricht von einem Fußpilz.

Außerdem vergrößern nasse Füße das Risiko auf Fußwarzen. Im Gegensatz zu einer normalen Warze, ist eine Fußwarze oft schmerzhaft.

Die Diagnose: Hyperhidrosis pedis

Wenn Sie vermuten, dass Sie Schweißfüße im Sinne einer Überproduktion haben, kann Ihnen Ihr Arzt eine Auskunft geben. Die Erkrankung hyperhidrosis pedis kann mit einem sogenannten Jod-Stärke-Test diagnostiziert werden. Dieser findet wie folgt statt: Die Haut wird gut abgetrocknet und mit einer Jodlösung eingesalbt. Danach wird Stärke auf die Haut gestreut. Bei der Existenz von Schweiß reagiert die Stärke mit dem Jod und verfärbt die Masse in Dunkelblau oder Schwarz. Der Grad der Verfärbung gibt die Stärke der Schweißproduktion an. Der Test kann auch als Kontrollmittel einer Behandlung dienen.

Was tun bei Schweißfüßen?

Die Behandlung von Schweißfüßen kann aus folgenden Maßnahmen bestehen:

  1. Eine medizinische Therapie (im Falle von hyperhidrosis pedis);
  2. Das Trocken und Sauber halten der Füße;
  3. Der Gebrauch von Anti-Schweiß-Mitteln.

Eine medizinische Therapie
Hyperhidrosis pedis kann auf verschiedene Arten behandelt werden. In diesem Artikel werden drei verschiedene Möglichkeiten besprochen:

Die Aluminiumchlorid-Therapie besteht aus der Behandlung der Haut mit Aluminiumchlorid, wodurch die Schweißdrüsen verstopfen. Es können Hautreizungen auftreten.

Bei der Therapie Iontophorese werden die Füße in Wasser getaucht, durch das eine schwache elektrische Ladung geleitet wird. Die Behandlung dauert 15-20 Minuten und muss dreimal die Woche wiederholt werden. Die Art, worauf diese Behandlung wirkt, ist nicht ganz eindeutig, aber sie bringt gute Ergebnisse hervor. Als Nebenwirkungen können Schmerzen und Hautirritationen auftreten.

Das Verwenden von Botulinumtoxin-Injektionen ist eine neue Methode um Schweißfüße zu behandeln. Durch das Spritzen von Botulinumtoxin in die Haut, wird der Schweißfluss 3-6 Monate blockiert. Danach muss die Behandlung wiederholt werden. Der (zeitlich begrenzte) Effekt der Botulinumtoxin-Injektionen ist oft gut.

Das Trocken und Sauber halten der Füße

Das Trocken und Sauber halten für die Behandlung von Schweißfüßen ist sehr wichtig. Ein paar Tipps:

  1. Waschen Sie Ihre Füße häufig und gut. Wenn nötig, mehrmals am Tag. Trocknen Sie sie danach gut ab – auch zwischen den Zehen!
  2. Tragen Sie Baumwoll- oder Wollsocken, anstelle von synthetischen Socken. Ziehen Sie auch minimal einmal am Tag frische Socken an. Waschen Sie die Socken heiß (>75°C), um die darin befindlichen Bakterien abzutöten.
  3. Tragen Sie atmungsaktive Schuhe, wie Lederschuhe oder Sandalen. Sportschuhe, die nicht atmungsaktiv sind, sollten Sie meiden.
  4. Wechseln Sie täglich Ihre Schuhe. Jeden Tag dieselben Schuhe zu tragen, unterstützt nämlich das Entstehen der Bakterien, da diese täglich neue Feuchtigkeit und Wärme bekommen. Das Beste ist es, getragene Schuhe stets drei Tage trocknen zu lassen.

Der Gebrauch von Antischweißmitteln

Es gibt verschiedene Fußsprays und Puder, die eine bakterientötende Wirkung haben. Talkpuder und Zinksalbe sind ein Beispiel für Hausmittelchen, die vermehrte Feuchtigkeit absorbieren. Außerdem können Sie ein Fußdeodorant verwenden, durch das Sie den Geruch unterdrücken können.

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