Desogestrel ist eine Minipille, eine Antibabypille auf der Basis eines Progestagens. Der gleichnamige Wirkstoff Desogestrel verhütet Schwangerschaften bei Frauen im fruchtbaren Alter. Desogestrel ist ein zuverlässiges Verhütungsmittel und einfach anzuwenden.
Desogestrel
Was ist Desogestrel?
Desogestrel ist eine Minipille, eine Antibabypille auf der Basis eines Progestagens. Der gleichnamige Wirkstoff Desogestrel verhütet Schwangerschaften bei Frauen im fruchtbaren Alter. Desogestrel ist ein zuverlässiges Verhütungsmittel und einfach anzuwenden.
Wofür wird Desogestrel angewendet?
Desogestrel hemmt vorübergehend die Fruchtbarkeit. Die Eizelle reift nicht heran, sodass kein Eisprung stattfindet. Auch verändert sich die Konsistenz der Schleimhaut im Gebärmutterhals. Infolgedessen gelangen die Spermien nicht in die Gebärmutter. Eine Schwangerschaft ist damit nahezu unmöglich. Desogestrel eignet sich auch für Frauen, die stillen oder aus anderen Gründen keine Östrogene einnehmen können oder wollen.
Wie wird Desogestrel angewendet?
Die Minipille Desogestrel wird auf Blisterstreifen geliefert. Jeder Blisterstreifen enthält 28 Filmtabletten. Die Pille wirkt am zuverlässigsten, wenn Sie sie nach den Anweisungen in der Packungsbeilage einnehmen:
- Nehmen Sie täglich eine (1) Filmtablette ein. Auf der Rückseite des Streifens sind die Wochentage aufgedruckt. So sehen Sie auf einen Blick, welche Tablette Sie einnehmen müssen. Suchen Sie aus der oberen Reihe die Tablette, die zum Wochentag passt. Folgen Sie dann den Pfeilen, bis der Streifen leer ist;
- Danach machen Sie direkt mit einem neuen Blisterstreifen weiter. Es gibt also keine 7-tägige Einnahmepause, wie es meistens bei Kombinationspillen der Fall ist.
Obwohl es keine Pausenwoche gibt, stellt sich im Grunde einmal im Monat eine Regelblutung (bzw. eine Abbruchblutung) ein. Es ist auch möglich, dass die Blutungen unregelmäßig auftreten oder ganz ausbleiben.
Nehmen Sie die Filmtablette täglich zur etwa gleichen Zeit mit oder ohne Nahrung ein.
Haben Sie eine Einnahme vergessen? Dann können Sie diese noch nachholen, wenn die nächste Pille nicht schon kurz bevorsteht. Wenn Sie Desogestrel bis maximal 12 Stunden verspätet einnehmen, sind Sie noch vor einer Schwangerschaft geschützt.
Haben Sie den Einnahmezeitpunkt um mehr als 12 Stunden überschritten? Dann ist der Empfängnisschutz möglicherweise vermindert. Dieses Risiko erhöht sich, wenn Sie mehrere Einnahmen hintereinander vergessen haben.
Haben Sie die Pille einige Tage lang nicht eingenommen? Verwenden Sie in diesem Fall während der nächsten 7 Tage ein zusätzliches nicht hormonelles Verhütungsmittel (z. B. ein Kondom) bei gleichzeitiger täglicher Einnahme der Pille.
Haben Sie in Woche 1 eine oder mehrere Einnahmen vergessen und hatten Sie in der Woche davor Geschlechtsverkehr? Dann kann eine Befruchtung stattgefunden haben. Wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin, um eine Schwangerschaft auszuschließen, bevor Sie wieder mit der Einnahme beginnen.
Die Wirksamkeit der Minipille kann auch beeinträchtigt sein, wenn Sie kurz nach der Einnahme (innerhalb von 3 bis 4 Stunden) Magen-Darm-Beschwerden bekommen. Befolgen Sie in diesem Fall die gleichen Ratschläge wie bei einer vergessenen Einnahme.
Haben Sie vor der Anwendung von Desogestrel weder eine Pille noch ein anderes hormonelles Verhütungsmittel verwendet? Dann nehmen Sie die erste Filmtablette am ersten Tag Ihrer Periode ein. Sie sind dann sofort vor einer Schwangerschaft geschützt.
Wechseln Sie von einer anderen Pille, einem Vaginalring oder einem Verhütungspflaster zu Desogestrel? Legen Sie dann den ersten Einnahmetag auf den Tag nach der Einnahme der letzten Tablette Ihrer alten Pille (bzw. auf den Tag nach der Entfernung des Vaginalrings oder des Verhütungspflasters). Auch in diesem Fall ist der Empfängnisschutz sofort gegeben. Schließt die Umstellung auf Desogestrel nicht unmittelbar an die Verwendung Ihres früheren hormonellen Verhütungsmittels an? Oder beginnen Sie nicht am ersten Tag Ihrer Periode? Verwenden Sie dann während der ersten 7 Einnahmetage zusätzlich ein nicht hormonelles Verhütungsmittel (z. B. ein Kondom), um eine Schwangerschaft zu verhindern.
In der Packungsbeilage finden Sie weitere Informationen über die Anwendung von Desogestrel.
Dosierung
Eine Filmtablette Desogestrel enthält 75 Mikrogramm des gleichnamigen Wirkstoffs. Für Desogestrel gilt folgende Dosierungsempfehlung:
- Frauen im fruchtbaren Alter: täglich eine (1) Tablette.
Nebenwirkungen
Obwohl die Minipille Desogestrel in der Regel gut vertragen wird, können bei der Einnahme dieses Verhütungsmittels Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:
- Migräne/Kopfschmerzen;
- Unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutung;
- Akne;
- schmerzende, geschwollene oder empfindliche Brüste;
- Übelkeit;
- Gewichtszunahme;
- Stimmungsschwankungen.
In seltenen Fällen können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Es besteht u. a. ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten sowie die Entstehung einer Thrombose. In der Packungsbeilage finden Sie weitere Informationen über diese und alle anderen möglichen Nebenwirkungen. Wenn Sie bei sich Nebenwirkungen feststellen, informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker/Ihre Apothekerin. Wenden Sie sich bei ernsten oder starken Nebenwirkungen umgehend an einen Arzt/eine Ärztin.
Wann darf Desogestrel nicht angewendet werden?
Die Antibabypille auf der Basis von Desogestrel ist nicht für jede Frau das geeignete Verhütungsmittel.
Verwenden Sie diese Minipille nicht bei:
- Überempfindlichkeit gegen Desogestrel oder einen der Hilfsstoffe in der Tablette (Zusammensetzung siehe Beipackzettel);
- Thrombose (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß);
- Gelbsucht oder einer schweren Lebererkrankung, bei der sich die Leberfunktion noch nicht normalisiert hat (jeweils auch in der Vorgeschichte);
- Einer hormonabhängigen Krebsart; ungeklärten vaginalen Blutungen.
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- Thrombose oder Brustkrebs in der Vorgeschichte;
- Diabetes, Leberkrebs, Epilepsie oder Tuberkulose;
- Bluthochdruck;
- Chloasma (Pigmentflecken), auch in der Vorgeschichte.
Konsultieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn eine der oben genannten Situationen auf Sie zutrifft. Ihr Arzt/Ihre Ärztin kann Ihnen sagen, ob Desogestrel für Sie unbedenklich ist. Weitere Informationen über Gegenanzeigen sowie weitere Warnhinweise finden Sie in der Packungsbeilage.
Kann Desogestrel in Kombination mit anderen Medikamenten angewendet werden?
Bei der Behandlung mit gewissen Medikamenten kann eine Wechselwirkung mit Desogestrel auftreten. Dazu zählen u. a.:
- Medikamente gegen Epilepsie, HIV und Tuberkulose;
- Johanniskraut (Kräuterpräparat gegen Depressionen);
- Blutdrucksenker;
- Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden (Aktivkohle);
- Mittel gegen Pilz-, Virus- oder Bakterieninfektionen.
In der Packungsbeilage finden Sie eine Übersicht über die Medikamente, bei denen eine Wechselwirkung mit Desogestrel auftritt. Wenn Sie eines dieser Medikamente anwenden, fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, ob Sie gleichzeitig die Minipille einnehmen können.
Wo ist Desogestrel erhältlich?
Die Minipille Desogestrel ist in Apotheken erhältlich.
Ist Desogestrel rezeptfrei erhältlich?
Desogestrel ist nur mit ärztlichem Rezept erhältlich.
Quellenangaben
Ausschuss zur Beurteilung von Arzneimitteln. (2018, 01. Dezember). Beipackzettel Desogestrel CF 0,075 mg Tabletten. Arzneimitteldatenbank. Verfügbar unter https://www.geneesmiddeleninformatiebank.nl/ords/f?p=111:3::SEARCH:NO::P0_DOMAIN,P0_LANG,P3_RVG1:H,NL,110353 [11. Mai 2020]
Niederländischer Apothekerverband. (s.d.). Minipille mit Desogestrel. Apotheek.nl. Verfügbar unter https://www.apotheek.nl/medicijnen/minipil-met-desogestrel [11. Mai 2020]
Niederländische Gesellschaft der Allgemeinmediziner. (s.d.). Ich will die Minipille nehmen. Thuisarts. Verfügbar unter https://www.thuisarts.nl/anticonceptiepil/ik-wil-minipil-gaan-gebruiken [11. Mai 2020]
Institut für Gesundheitsleistungen Niederlande. (s.d.). Desogestrel. Pharmakotherapeutischer Kompass. Verfügbar unter https://www.farmacotherapeutischkompas.nl/bladeren/preparaatteksten/d/desogestrel#samenstelling [11. März 2020]
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Es ist äußerst wichtig, Medikamente sicher zu entsorgen, um Umweltschäden und Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Nicht gebrauchte oder abgelaufene Medikamente können in der Apotheke abgegeben werden. Auf diese Weise tragen Sie zu einer nachhaltigen Medikamentenentsorgung bei.
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