- Antibiotikaresistenz
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Antibiotikaresistenz: eine globale Bedrohung
Verfasst von: Redaktion
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Antibiotika sind potente Medikamente, die bakterielle Infektionen bekämpfen. Seit Alexander Fleming im Jahr 1928 das Penicillin entdeckte, haben Antibiotika unzählige Leben gerettet und eine Revolution in der Medizin ausgelöst. Eingesetzt werden sie zur Behandlung schwerwiegender Infektionen wie Lungenentzündung, Blutvergiftung und Tuberkulose.
Trotz des Erfolgs von Antibiotika stehen wir heute vor einem großen Problem: der Zunahme von Antibiotikaresistenzen. Bei einer Antibiotikaresistenz werden Bakterien unempfindlich gegen Antibiotika, wodurch sich Infektionen schwieriger behandeln lassen. Dies stellt eine wachsende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit weltweit dar.
Wodurch entstehen Antibiotikaresistenzen?
Mögliche Ursachen für eine Resistenz:
- unsachgemäßer oder übermäßiger Einsatz von Antibiotika
- vorzeitiger Abbruch der verschriebenen Antibiotika-Therapie
- Anwendung von Antibiotika bei Virusinfektionen, wie Erkältungen und Grippe
- unangemessener Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft
Mit Fokus und Vorsicht
Verglichen mit vielen anderen Ländern Europas setzen die Niederlande Antibiotika eher zurückhaltend ein, wodurch sich Resistenzen besser eindämmen lassen. Dieser Ansatz erfordert jedoch auch kontinuierliche Anstrengungen, und zwar sowohl vom medizinischen Personal als auch von der Bevölkerung.
5 Gründe für die Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (AMR)
Antimikrobielle Resistenzen (AMR) treten auf, wenn Mikroorganismen Überlebenstaktiken gegen Arzneimittel entwickeln, die gegen diese Mikroorganismen eingesetzt werden.
Jährliche Infektionen und Todesfälle:
- Europaweit wurden im Jahr 2020 über 800.000 Menschen mit antibiotikaresistenten Bakterien infiziert. Diese Infektionen hatten schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie Lungenentzündung und intraabdominelle Infektionen (Infektionen im Bauchraum) zur Folge.
- Täglich sterben in Europa etwa 100 Menschen an den Folgen von AMR. Die Zahl der Todesfälle durch arzneimittelresistente Infektionen stieg zwischen 2016 und 2019 jährlich an und belief sich auf insgesamt 35.000 Todesfälle pro Jahr.
Verbreitung über mehrere Bereiche:
- AMR sind nicht auf die Humanmedizin beschränkt. Sie treten auch bei Tieren, Lebensmitteln, Pflanzen und in der Umwelt auf, was das Infektionsrisiko weiter erhöht.
- Derzeit werden Antibiotika häufiger beim Menschen eingesetzt als bei Lebensmittel liefernden Tieren. Dennoch besteht weiterhin das Risiko einer Übertragung auf den Menschen über die Lebensmittelkette oder durch den direkten Kontakt.
Gesundheitsausgaben:
- Die Gesundheitsausgaben, die durch AMR entstehen, werden in Europa auf 1,1 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Wenn Infektionen nicht auf das Mittel der ersten Wahl (die „Erstlinien-Therapie“) ansprechen, muss auf teurere Alternativen wie Zweit- oder Drittlinien-Antibiotika zurückgegriffen werden.
- Immer mehr Bakterien sind gegen Antibiotika der letzten Wahl resistent, was zu längeren Krankenhausaufenthalten und höheren Gesundheitsausgaben führt.
Auswirkungen auf die Wirtschaft:
- Langwierige Erkrankungen und Todesfälle durch antimikrobielle Resistenzen (AMR) haben direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft.
- AMR können den Handel mit Nutztieren und tierischen Erzeugnissen stören, da sie die Produktivität der Tiere beeinträchtigen.
Zukunftsprojektionen:
- Ohne wirksame Gegenmaßnahmen werden AMR eine erhebliche wirtschaftliche Last darstellen. In einem pessimistischen Szenario könnte das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufgrund der zunehmenden AMR bis 2050 um 3,8 Prozent sinken. Das weltweite BIP bezeichnet den Gesamtwert der auf der ganzen Welt produzierten Waren und Dienstleistungen während eines bestimmten Zeitraums, in der Regel eines Jahres. Ein Rückgang des Welt-BIP kann beträchtliche wirtschaftliche Folgen haben, darunter niedrigere Einkommen, Beschäftigungsrückgang und ein langsameres Wirtschaftswachstum.
Verhinderung von Antibiotikaresistenzen
Es sei klar gesagt: Antibiotikaresistenzen werden sich nie ganz vermeiden lassen. Der sorgfältige Einsatz von Antibiotika kann jedoch die Entwicklung von Resistenzen verringern.
Sorgfältiger Einsatz von Antibiotika:
- Antibiotika sollten nur eingesetzt werden, wenn es tatsächlich notwendig ist, und ausschließlich gemäß ärztlicher Verordnung.
- Die verschriebene Dosierung und Dauer der Antibiotikatherapie muss unbedingt eingehalten werden, auch wenn die Symptome abklingen. Der vorzeitige Abbruch der Behandlung kann dazu führen, dass resistente Bakterien überleben.
- Durch den sparsamen und zielgerichteten Einsatz von Antibiotika bleibt deren Wirksamkeit auch in Zukunft erhalten.
Antibiotika als Notlösung:
- Bei schwerwiegenden bakteriellen Infektionen können Antibiotika lebensrettend sein. Fakt ist jedoch, dass die meisten Infektionen auch ohne Antibiotika behandelt werden können.
- Das körpereigene Immunsystem bekämpft viele Infektionen auf natürliche Weise. Bei leichten Infektionen kann es ratsam sein, zunächst andere Behandlungen auszuprobieren und erst danach Antibiotika in Betracht zu ziehen.
Antibiotika sind unverzichtbare Medikamente, die jedoch mit Umsicht eingesetzt werden müssen. So tragen wir dazu bei, ihre Wirksamkeit zu erhalten und Antibiotikaresistenzen einzudämmen.
Verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika
Antibiotika müssen verantwortungsvoll eingesetzt werden, um ihre Wirksamkeit zu sichern. Wenn Sie diese Schritte befolgen, tragen Sie zum Kampf gegen Antibiotikaresistenzen bei und helfen, künftige Generationen zu schützen.
Resistenzen gegen Antibiotika sind ein ernstes Problem, das ernsthaft angegangen werden muss. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Antibiotika wirksam bleiben und wir Infektionen auch in Zukunft erfolgreich behandeln können.
Schlussfolgerung
Antibiotikaresistenz ist eine weltweite Herausforderung, die ein koordiniertes Vorgehen erfordert. Indem wir bewusst mit Antibiotika umgehen, Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und Antibiotika nur einsetzen, wenn sie wirklich gebraucht werden, können wir die zunehmenden Antibiotikaresistenzen bremsen und die Wirksamkeit von Antibiotika für künftige Generationen sicherstellen.
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Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel Die Risiken von Antibiotikaresistenzen verstehen