Die Risiken von Antibiotikaresistenzen verstehen

Ursachen von Antibiotikaresistenzen

Die Ursachen von Antibiotikaresistenzen sind vielfältig. Ein wichtiger Faktor ist der übermäßige Gebrauch und Missbrauch von Antibiotika in der Medizin. Werden Antibiotika unnötig verordnet oder nicht korrekt angewendet, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass sich Resistenzen entwickeln. Außerdem können Bakterien genetische Informationen austauschen, die sie gegen Antibiotika unempfindlich machen. Das wiederum führt zu einer raschen Verbreitung von Resistenzen.

Die Folgen von Antibiotikaresistenzen

Die Auswirkungen einer Antibiotikaresistenz sind schwerwiegend. So ist es möglich, dass bisher unkomplizierte Infektionen nur noch schwer oder gar nicht mehr abheilen. Dies kann zu langwierigen Erkrankungen, Komplikationen und in einigen Fällen zum Tod führen. Zudem treiben Antibiotikaresistenzen durch längere Krankenhausaufenthalte, teurere Behandlungen und Produktivitätsverluste die Kosten für das Gesundheitswesen in die Höhe.

Das Vorgehen gegen Antibiotikaresistenzen

Der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen erfordert eine koordinierte Anstrengung auf globaler Ebene. Dazu gehören beispielsweise: 

• vernünftige Verschreibung und Verwendung von Antibiotika: Gesundheitsdienstleister sollten Antibiotika nur verordnen, wenn diese wirklich benötigt werden, und sich dabei an die Grundsätze für den Einsatz von Antibiotika halten. So sollten Antibiotika beispielsweise nicht für Virusinfektionen verschrieben werden, da sie dagegen unwirksam sind. 
• Entwicklung neuer Antibiotika und alternativer Behandlungsmethoden: Um dem Entstehen resistenter Bakterien entgegenzuwirken, muss in Forschung und Entwicklung investiert werden. 
• Maßnahmen zur Vorbeugung und Kontrolle von Infektionen: Mit besseren Hygienepraktiken, Impfprogrammen und Infektionsprävention in Gesundheitseinrichtungen lässt sich der Einsatz von Antibiotika zurückdrängen. 

Was können Sie tun?

Sowohl Gesundheitsdienstleister als auch die breite Öffentlichkeit müssen sich der Risiken von Antibiotikaresistenzen bewusst sein und sich aktiv an der Eindämmung dieser Bedrohung beteiligen. Dabei können folgende Strategien hilfreich sein:  

• Der vernünftige Einsatz von Antibiotika. Halten Sie sich immer an die ärztlichen Anweisungen und brechen Sie die verordnete antibiotische Behandlung nicht vorzeitig ab, weil Sie sich besser fühlen. Nehmen Sie bei Virusinfektionen wie Erkältungen und Grippe keine Antibiotika ein. 
• Infektionen vorbeugen. Wenn Infektionen gar nicht erst entstehen, brauchen auch keine Antibiotika eingesetzt zu werden. Zur Vorbeugung gehören bessere Hygienepraktiken, Impfprogramme und Infektionsprävention in Gesundheitseinrichtungen. Was jeder sofort tun kann: oft die Hände waschen und zu Hause und am Arbeitsplatz auf gute Hygiene achten.. 
• Aufklärung und Bewusstwerdung. Informieren Sie sich über die Bedeutung des verantwortungsvollen Umgangs mit Antibiotika, und sprechen Sie auch in Ihrem Umfeld darüber. 

Internationale Zusammenarbeit

Antibiotikaresistenzen sind ein Problem, das die ganze Welt betrifft und somit eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit erfordert. Internationale Kooperation in den Bereichen Forschung, Surveillance, sowie Strategieentwicklung und - umsetzung ist unerlässlich, wenn der Ausbreitung resistenter Bakterien entgegengewirkt werden soll. 

Durch ein koordiniertes Vorgehen können wir den Impact von Antibiotikaresistenzen mindern und sicherstellen, dass Antibiotika auch auf lange Sicht noch wirken. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Antibiotika wirksam bleiben, und dass künftige Generationen vor dieser ernsten Bedrohung geschützt werden. 

Fragen oder weitere Informationen?

Wir von Dokteronline sehen es als unsere Aufgabe, zuverlässige medizinische Informationen und Ratschläge bereitzustellen. Haben Sie Fragen zum Thema Antibiotikaresistenzen oder zum verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Unser kooperierendes Expertenteam unterstützt und berät Sie gern.