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So beeinträchtigt Endometriose die Lebensqualität

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die weltweit Millionen Frauen betrifft. Und sie kann einschneidende Folgen haben: von wiederkehrenden Schmerzen bis zu psychischen, beruflichen und Beziehungsproblemen. Dieser Artikel basiert auf eingehenden Studien über die Auswirkungen der Endometriose auf den Lebensalltag. Er richtet sich auch generell an Frauen mit unverstandenen Beschwerden. Durch die Erkenntnisse eines umfassenden Reviews soll die komplexe Erkrankung greifbarer und zugänglicher vermittelt werden. Dabei werden sowohl das Verständnis als auch der offene Austausch gefördert und praktische Hilfestellung angeboten.

Endometriose: Was genau ist das?

Bei der Endometriose wächst gebärmutterschleimhautartiges Gewebe außerhalb der Gebärmutter. Zu den möglichen Beschwerden gehören:

  • chronische Unterleibsschmerzen 
  • Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhöe) 
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) 
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder bei der Stuhlentleerung (Dysurie und Dyschezie) 
  • verminderte Fruchtbarkeit 

Die genauen Ursachen sind nicht bekannt. Dennoch gilt die Endometriose zunehmend als systemische Erkrankung, die nicht nur auf die Beckenregion, sondern auch auf Körperfunktionen in anderen Bereichen einwirkt.

Lesen Sie unseren Artikel zu 'Was ist Endometriose? Ursachen, Folgen und Behandlungen' für weitere Erkenntnisse

Auswirkungen auf den Körper

Frauen mit Endometriose leiden oft unter anhaltenden Schmerzen, die ihre körperliche Gesundheit beeinträchtigen und ihren Alltag erheblich erschweren.

  • Arbeit/Beruf: Bei starken Schmerzen sind häufigere Pausen erforderlich. So kann es im Job gelegentlich nötig sein, sich zwischendurch an einen ruhigen Ort zurückzuziehen. Dies kann zu heiklen Gesprächen mit Kollegen oder Vorgesetzten führen, die nicht immer verstehen, was Endometriose bedeutet – wodurch sich Stress und Unsicherheit weiter verstärken. 
  • Schlaf: Für viele Frauen mit Endometriose sind die Nächte alles andere als erholsam. Sie werden nachts mehrmals von schmerzhaften Krämpfen geweckt, liegen dann stundenlang wach und können nur schwer wieder einschlafen. Diese chronische Störung der Nachtruhe führt zu extremer Tagesmüdigkeit: Die Betroffenen fühlen sich nur selten wirklich ausgeruht. Entsprechend eingeschränkt ist die Belastbarkeit im Alltag. 
  • Soziale Interaktionen: Gemeinsam etwas unternehmen oder etwas planen wird oft schwierig. Frauen mit Endometriose berichten, dass sie bei jeder Einladung abwägen, ob an diesem Tag Schmerzen oder andere Beschwerden auftreten könnten. So kann schon ein geplanter Lunch mit Freunden Stress auslösen: Was, wenn man kurzfristig absagen oder die Runde früher verlassen muss? Dies kompliziert den Alltag und intensiviert das Gefühl der Isolation. 

Solche Herausforderungen können sich gegenseitig verstärken und je nach Situation und Person einen Teufelskreis auslösen: Energie schwindet, Stress wächst, und die Lebensqualität leidet erheblich. Mentale impact

Auswirkungen auf die Psyche

Die Endometriose hat oft erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen. Studien zeigen, dass sich diese Belastung nicht von den körperlichen und sozialen Aspekten der Erkrankung trennen lässt. Anhaltender Schmerz, Ungewissheit und die Auswirkungen auf Beziehungen und Beruf bilden ein komplexes Geflecht, das die psychische Gesundheit stark beeinträchtigen kann. 

  • Angst und Depressionen: Frauen mit Endometriose leiden oft an Angst und Depressionen. Da ist die Sorge, wie sie den Tag überstehen, oder auch tiefe Niedergeschlagenheit, besonders wenn die Symptome unerwartet auftreten. Die Unkalkulierbarkeit der Beschwerden überfordert viele Frauen. 
  • Stress durch Schmerzen und unvorhersehbare Symptome: Die ständige Ungewissheit darüber, wann der Schmerz kommt, führt zu einem konstanten Zustand der Wachsamkeit. Dies verstärkt den chronischen Stress und das Gefühl, die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren. Aus Angst vor plötzlich einsetzenden Schmerzen vermeiden manche Frauen selbst einfache Vorhaben wie Einkaufen. 
  • Negative Denkmuster wie Katastrophendenken: Viele Frauen entwickeln destruktive Gedanken wie „Das wird nie besser“ oder „Niemand versteht mich“. Solche Denkmuster erhöhen nicht nur die ohnehin starke emotionale Belastung, man verliert mit der Zeit auch die Hoffnung. Ein positiverer Umgang mit den eigenen Gedanken kann maßgeblich zur emotionalen Erholung beitragen. 

Verständnis und Unterstützung aus dem persönlichen Umkreis können eine wichtige Rolle spielen, um diese mentale Belastung zu reduzieren.  

Auswirkungen auf das Umfeld und die Partnerschaft

Endometriose kann auch tiefgreifende Auswirkungen auf soziale Beziehungen und Partnerschaften haben. Frauen erleben dies häufig: 

  • Beeinträchtigung der sexuellen Gesundheit: Oft vermeiden betroffene Frauen Intimität, da der Geschlechtsverkehr als schmerzhaft und unangenehm empfunden wird (Dyspareunie). Dies kann in der Folge zu Spannungen in der Partnerschaft führen. Dass sich der Partner ausgeschlossen oder verunsichert fühlen kann, belastet die emotionale Bindung ebenfalls. 
  • Beziehungsprobleme durch verminderte Fruchtbarkeit: Ungewissheit über die eigene Fruchtbarkeit kann einen hohen emotionalen Tribut fordern. Viele Frauen empfinden Schuld oder Unzulänglichkeit, wenn sie nicht schwanger werden. Dies führt oft zu Spannungen und Missverständnissen in der Beziehung. Die wiederholten Behandlungsrunden zur Verbesserung der Fruchtbarkeit verursachen weiteren Stress.  
  • Hindernisse am Arbeitsplatz: Häufige Krankschreibungen, beispielsweise aufgrund von Schmerzen und Abgeschlagenheit, erweisen sich nicht selten als karriereschädlich. Einige Frauen berichten von verpassten Aufstiegschancen oder gar Jobverlusten aufgrund ihrer Abwesenheit. Andere verbergen ihre Symptome, was zu zusätzlicher psychischer Belastung führt. 

Die Betroffenen und das Gesundheitswesen

Oft fühlen sich Endometriose-Patientinnen von Gesundheitsdienstleistern nicht ernst genommen. Allzu oft werden Symptome wie chronische Schmerzen und Müdigkeit als „normale Menstruationsbeschwerden“ abgetan. Diese Entwertung ihrer Erfahrungen führt bei den Betroffenen zu Frustration und Misstrauen gegenüber dem Gesundheitswesen. 

Ein immenses Problem stellt das lange Warten auf die Diagnose dar. Im Schnitt dauert es sieben bis zehn Jahre, bis Ärzte Endometriose erkennen. Das verlängert den Leidensweg und verschlimmert häufig die Symptome. Während dieser Zeit fühlen sich viele Frauen machtlos, da ihre Beschwerden ungeklärt bleiben. 

Zudem sind die Behandlungsmöglichkeiten oft unzureichend, meist wegen der Komplexität der Endometriose. Schmerzmittel und Hormontherapien verschaffen häufig nur vorübergehend Linderung. Kurzum: Für zahlreiche Patientinnen ist es schwierig, eine angemessene Behandlung zu finden. Ein weiterer Faktor ist der Mangel an klarer Kommunikation seitens der Gesundheitsdienstleister über Behandlungsmöglichkeiten und Prognosen. Dadurch fällt es den Frauen schwer, ihrem Behandlungsweg zu vertrauen. 

Solche Hindernisse unterstreichen den dringenden Bedarf an besseren Diagnoseinstrumenten und einem patientenorientierten Ansatz, der die Symptome ernst nimmt und die Betroffenen wirksam bei der Suche nach Lösungen unterstützt. 

Was kann das Gesundheitswesen tun?

Ein multidisziplinärer Ansatz, der sowohl Körper als auch Psyche einbezieht, ist unerlässlich. Dazu gehören:  

  • frühzeitige Diagnosen und wirksame Behandlungen, 
  • Unterstützung bei der Entwicklung positiver Bewältigungsstrategien, 
  • einfühlsame Gesundheitsdienstleister, die zuhören und gezielte Beratung anbieten. 

Schlussfolgerung

Endometriose ist mehr als eine Erkrankung; sie ist eine komplexe Herausforderung, die alle Lebensbereiche einer Frau beeinflussen kann. Mit besserer Diagnostik, individuellen Gesundheitsdienstleistungen und tieferem Verständnis lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. Gemeinsam mit Dokteronline finden Sie eine Behandlung, die zu Ihrer persönlichen Situation passt.

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