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Mit dem Dampfen aufhören: warum und wie?
Verfasst von: Redaktion
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In den letzten Jahren ist das Dampfen bzw. Vapen immer beliebter geworden, vor allem bei Jugendlichen. Doch obwohl der Konsum von E-Zigaretten oft als gesündere Alternative zum Rauchen gilt, sind die Gesundheitsrisiken erheblich. Lesen Sie hier, wie sich das Dampfen auf die Gesundheit auswirkt, wie der Ausstieg gelingt und welche Herausforderungen und Entzugserscheinungen zu erwarten sind.
- Schädigung der Lunge: Dampfen kann schwere Lungenschäden verursachen. Dazu gehört auch eine Erkrankung, die als EVALI bekannt ist (E-cigarette or Vaping product use-Associated Lung Injury). EVALI kann unter anderem zu Atembeschwerden, Brustschmerzen und sogar zu anhaltenden Lungenproblemen führen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Studien legen nahe, dass Dampfen und Vapen das Infarktrisiko und die Wahrscheinlichkeit anderer kardiovaskulärer Probleme erhöhen. Die Chemikalien in der zu verdampfenden Flüssigkeit (dem Liquid) können die Blutgefäße schädigen, was zu höherem Blutdruck und einem gesteigerten Risiko für Herzkrankheiten führt. Eine vom National Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI) unterstützte Studie hat ergeben, dass das Risiko beim regelmäßigen Konsum von sowohl E-Zigaretten als auch herkömmlichen Zigaretten sogar noch größer ist als beim Konsum von einem dieser Produkte allein.
- Sucht: Eventuelles im Liquid enthaltenes Nikotin hat ein erhebliches Suchtpotenzial. Dies kann zu einer hartnäckigen Abhängigkeit führen, die das Aufhören erschwert. Zudem kann die Sucht die psychische Gesundheit beeinträchtigen und Ängste sowie Depressionen verschlimmern.
- Immunsystem: Dampfen kann das Immunsystem schwächen und den Körper damit infektanfälliger machen. Die Folge: Man wird eher krank und erholt sich weniger schnell.
Die Ergebnisse der oben genannten Studien (veröffentlicht in der Zeitschrift Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology) betonen, dass der anhaltende Konsum von E-Zigaretten ernsthafte Folgen für die Gesundheit haben kann. Blutproben von Dampfern und Rauchern zeigten eine signifikante Abnahme der Stickstoffmonoxidproduktion und eine zugenommene Durchlässigkeit der Blutgefäße, wodurch sich das Herz-Kreislauf-Risiko erhöht.
Aufhören mit dem Dampfen
Es gibt verschiedene Strategien, um vom Dampfen und Vapen loszukommen. Diese reichen von der Unterstützung durch Freunde und Familie über den Einsatz von Nikotinersatzprodukten bis hin zu professioneller Hilfe. Im Folgenden stellen wir einige gängige Methoden vor.
Nikotinersatzprodukte
Nikotinersatzprodukte wurden entwickelt, um die Abhängigkeit von Nikotin zu reduzieren. Sie begrenzen oder ersetzen die Nikotinmenge, die sonst über herkömmliche oder E-Zigaretten aufgenommen würde, und helfen, Entzugserscheinungen zu bewältigen. Hier stellen wir Ihnen einige häufig verwendete Nikotinersatzpräparate vor.
- Nikotinkaugummi: Hilft, besser mit dem plötzlichen Verlangen nach Nikotin umzugehen.
- Nikotinpflaster: Setzt über den Tag verteilt eine kontrollierte Menge Nikotin frei.
- Nikotinspray: Für die schnelle Nikotinabgabe zur Dämpfung des akuten Verlangens.
Präparate zur Unterstützung bei Raucherentwöhnung und Nikotinabhängigkeit
Es gibt verschiedene Medikamente, die von Ärzten verschrieben werden können, um den Rauchstopp zu unterstützen und die Nikotinabhängigkeit zu bewältigen. Zweck dieser Präparate ist es, das Verlangen nach Nikotin zu vermindern und Entzugserscheinungen zu lindern. Hier folgen einige Beispiele für solche Medikamente.
- Zyban (Bupropion): Zyban ist ein rezeptpflichtiges Medikament zur Raucherentwöhnung. Es dämpft das Verlangen nach Nikotin und hilft, Entzugserscheinungen in den Griff zu bekommen.
- Champix (Vareniclin): Dieses rezeptpflichtige Präparat sorgt dafür, dass die Wirkung des Nikotins als weniger angenehm empfunden wird, und unterstützt dadurch die Entwöhnung. Auch werden Entzugserscheinungen gelindert.
Wichtig: Wenden Sie diese Medikamente ausschließlich unter der Anleitung und nach Verordnung durch einen qualifizierten Arzt an, da sie Nebenwirkungen haben können und nicht für jeden geeignet sind. Fragen Sie immer einen Arzt bzw. eine Ärztin, bevor Sie mit der Anwendung solcher Medikamente beginnen.
Verhaltenstherapie
Sucht hat meistens psychologische Komponenten, die für eine vollständige Genesung behandelt werden müssen. Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, mit dem Dampfen oder Vapen aufzuhören, indem sie die tiefer liegenden Gründe aufdeckt und Verhaltensänderungen anregt. Auch können im Rahmen einer Therapie Bewältigungsstrategien erlernt werden, um besser mit Auslösern umgehen zu können.
Entzugserscheinungen beim Aufhören
Wer mit dem Dampfen oder Vapen stoppt, muss mit Entzugserscheinungen rechnen. Diese können je nach Schweregrad der Sucht sowie individuellen Faktoren variieren. Mögliche Entzugserscheinungen sind:
- Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
- Ängste
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Müdigkeit und Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Schwitzen und Zittern
- mehr Appetit oder Gewichtszunahme
- Husten und Kurzatmigkeit
- Heißhunger
Die Herausforderungen beim Aufhören mit dem Dampfen
Es ist nicht ganz leicht, das Dampfen bzw. Vapen aufzugeben: Zum einen ist da die Nikotinabhängigkeit, zum anderen müssen andere Gewohnheiten erlernt werden. Einige der Herausforderungen sind
- körperliche Abhängigkeit: Da Nikotin ein hohes Suchtpotenzial hat, können starke Entzugserscheinungen auftreten.
- psychische Abhängigkeit: Das Dampfen wird zu einer Gewohnheit, von der man sich ohne Hilfe nur schwer befreien kann.
- sozialer Druck: Gehört Dampfen zum sozialen Umfeld, kann der Ausstieg erschwert werden.
Nützliche Websites für Aufhörwillige
- American Lung Association: Mit Infos und Hilfe für alle, die das Rauchen, Dampfen oder Vapen aufgeben wollen (in englischer Sprache). How to Quit Smoking or Vaping
Schlussfolgerung
Mit dem Dampfen oder Vapen aufzuhören, kann eine Herausforderung sein, aber die gesundheitlichen Vorteile sind beachtlich. Wenn Sie verstehen, wie sich das Dampfen auf Ihren Körper auswirkt, und die verfügbaren Hilfsmittel und Unterstützung in Anspruch nehmen, gelingt auch der Ausstieg. Planen Sie zunächst in Ruhe Ihr Vorgehen und suchen Sie die notwendige Hilfe, um diesen wichtigen Schritt zu einem gesünderen Leben zu tun.
Machen Sie sich Sorgen wegen möglicher schwerer Entzugssymptome und brauchen Sie Unterstützung, um einem Rückfall vorzubeugen? Dann kann eine professionelle Beratung hilfreich sein. Wenden Sie sich an eine Entzugsklinik oder lassen Sie sich ambulant von einem Psychologen begleiten.