Rheuma und Ernährung
Verfasst von: Redaktion
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Rheuma ist eine Erkrankung der Muskeln, Gelenke und des Bindegewebes und äußert sich in verschiedenen Formen. Die am häufigsten vorkommenden Beschwerden sind Schmerzen, Steifheit und Schwellungen in den Gelenken und in ernsten Fällen sogar das Zusammenwachsen der Gelenke. Über die Ursache ist noch sehr wenig bekannt. Manche Formen von Rheuma gehören zu den Auto-Immunkrankheiten, bei denen der Körper die eigenen Zellen angreift, wodurch Beschwerden entstehen.
Rheumapatienten verwenden häufig starke Medikamente, um die Symptome unter Kontrolle zu bringen. Außerdem hat ein gesunder Lebensstil Einfluss auf den Verlauf der Krankheit. So gibt es Hinweise darauf, dass eine gesunde Ernährung die rheumatischen Beschwerden reduzieren kann. Einen definitiven Beweis gibt es jedoch noch nicht und die Meinungen der Spezialisten gehen auch auseinander. So sagt der Rheumafonds, dass noch zu wenig darüber bekannt ist, wie sich Nahrung auf Rheuma auswirkt. Ärzte wie Dr. Gert Schuitemaker sind jedoch der Meinung, dass rheumatische Beschwerden nicht nur ein lokales Problem sind sondern durch eine Störung im gesamten Körper verursacht werden, wobei die Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Allerdings sind noch weitere wissenschaftliche Forschungen nötig, um mit Sicherheit sagen zu können, ob Rheumabeschwerden mit bestimmten Nahrungsmitteln oder einer bestimmten Diät gelindert werden können.
Richtlinien für eine gesunde Ernährung bei Rheuma
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für jeden wichtig, aber besonders, wenn Sie eine rheumatische Erkrankung haben. Der Rheumafonds rät, sich auf Basis der Nahrungspyramide zu ernähren. Hiermit erhält Ihr Körper alle nötigen Nährstoffe und wenn Sie zudem auf genügend Bewegung achten, halten Sie auch Ihr Gewicht. Außerdem verwenden immer mehr Ärzte neben konventionellen Behandlungsmethoden auch naturheilkundliche Methoden.
So wendet Rheumatologin Doktor Tisscher in ihrer Praxis bereits seit Jahren Ernährungstherapie an und das mit gutem Erfolg bei ihren Patienten. Auf Basis einer genauen Ernährungsobservation in der Länge einiger Wochen, in der der Patient genau festhält, was er/sie isst und wie er/sie sich fühlt, kann ein persönlicher Ernährungs- und Lebensstilrat aufgestellt werden. Häufig können rheumatische Beschwerden hierdurch gelindert werden.
Allgemeine Richtlinien zur Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Was für Sie der richtige oder beste Ernährungsstil ist, ist sehr persönlich. Es ist unter anderem abhängig von den Beschwerden, die Sie haben, Ihrem Lebensstil und ob Sie momentan beispielsweise einen Mangel an bestimmten Nährstoffen haben. Im Allgemeinen werden unten stehende Richtlinien bei einer rheumatischen Erkrankung empfohlen:
1. Viel Gemüse und Obst
Essen Sie viel Gemüse und Obst, am besten zu jeder Mahlzeit. Auch Gemüsesäfte und Smoothies mit Gemüse sind gesund. Diese Nahrungsmittel enthalten viele gesunde Nährstoffe, wie Fasern, Eiweiße, Eisen und Vitamine. Nicht selten haben Rheumapatienten aufgrund einer Medikamenteneinnahme einen Mangel an Vitamin A, B, D, Calcium und Folsäure. Außerdem haben Vitamin C und D möglicherweise einen positiven Effekt auf den Verlauf von Rheuma.
2. Gesunde Fette
Weil das Risiko auf Übergewicht bei Rheuma sehr groß ist und hierdurch die Beschwerden verstärkt werden können, sollten Sie in Ihrer Ernährung auf gesunde Fette achten. Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen guten Fetten und schlechten Fetten. Die guten Fette befinden sich beispielsweise in fettigem Fisch, Nüssen, Butter, Kokosnussöl und Olivenöl.
Vermeiden Sie bearbeitete Produkte, wie Kekse, Cracker und Gebäck. Diese enthalten schlechte Fette: Transfette.
3. Vitamin D
Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Vitamin D zu sich nehmen. Essen Sie einige Male pro Woche fettigen Fisch und gehen Sie täglich kurz nach draußen. Ihr Körper produziert unter Einfluss von Sonnenlicht nämlich selbst Vitamin D. Obwohl es noch nicht ausreichend bewiesen wurde, wird vermutet, dass Vitamin D einen positiven Effekt auf Entzündungsrheuma hat.
4. Antioxidantien
Nehmen Sie genügend Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Antioxidantien zu sich, wie helles Gemüse und Obst, grüner Tee und auch dunkle Schokolade. Antioxidantien hemmen die Produktion von schädlichen Stoffen im Körper, die möglicherweise bei dem Entstehen von Rheuma eine Rolle spielen.
5. Ausreichend trinken
Trinken Sie genügend, um die Nieren dabei zu unterstützen Abfallstoffe aus dem Körper zu transportieren. Trinken Sie vor allem Wasser, Kräutertee und frischgepressten Gemüsesaft. Wenn Immunreaktionen im Körper stattfinden, werden dabei Abfallstoffe freigesetzt. Die Nieren sorgen dafür, dass diese schnell aus dem Körper entfernt werden, sodass sie keinen Schaden anrichten können.
Haben Sie eine rheumatische Erkrankung und fragen Sie sich, ob Sie sich gut ernähren? Dann nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Hausarzt oder Rheumatologen auf oder fragen Sie einen Ernährungsberater um Rat.
* Quelle: Buch, “Gelenke und Ernähung” – Dr. Gert E. Schuitemaker