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Wie Verhütung Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden beeinflusst

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Empfängnisverhütung ist für zahlreiche Frauen zwar ein selbstverständlicher Teil des Lebens, doch ihre Auswirkungen reichen weit über die Vermeidung einer Schwangerschaft hinaus. Vielleicht haben Sie, seit Sie verhüten, bei sich Stimmungsschwankungen oder eine erhöhte Sensibilität gegenüber Stress und Ängsten wahrgenommen. Wenn Sie die Auswirkungen verschiedener Verhütungsmethoden auf Körper und Psyche verstehen, fällt Ihnen die Wahl der richtigen Methode leichter.

Hormonelle Verhütungsmittel: Auswirkung auf Hormone und Emotionen

Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, das Verhütungspflaster und die Spirale greifen in den Hormonhaushalt ein. Sie hemmen den natürlichen Hormonzyklus, insbesondere die Produktion von Östrogen und Progesteron, und verhindern dadurch den Eisprung. Diese hormonellen Eingriffe können Nebenwirkungen mit sich bringen, die nicht immer gleich erkannt werden, wie Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen oder Angstzustände. 

Auch können Hormonschwankungen beeinflussen, wie das Gehirn Emotionen verarbeitet. Vielleicht bemerken Sie, dass Sie auf belastende Gefühle wie Traurigkeit oder Ärger empfindsamer reagieren, während Sie positive Emotionen weniger intensiv wahrnehmen. Diese Veränderungen können – besonders bei einer Veranlagung zu Affektstörungen – zu Niedergeschlagenheit oder sogar Depressionen beitragen. 

Die Vorteile hormoneller Empfängnisverhütung: Warum Hormone?

Hormonelle Verhütungsmittel können nicht nur Nebenwirkungen verursachen, sie haben auch wichtige Vorteile. So schützen sie sehr zuverlässig vor ungewollten Schwangerschaften und lindern Menstruationsschmerzen sowie starke Blutungen. Bei Hormonschwankungen sorgen sie für einen regelmäßigeren Zyklus. Bestimmte Formen der hormonellen Verhütung können darüber hinaus vor gesundheitlichen Beschwerden wie Eierstockzysten oder menstruationsbedingter Migräne schützen. Diese Vorzüge sind ein wichtiger Grund, warum sich viele Frauen trotz möglicher Nebenwirkungen für eine hormonelle Verhütung entscheiden.

Sexuelle Funktionsstörung und Verlust der Libido

Ein möglicher Nachteil hormoneller Verhütungsmittel ist die Beeinträchtigung des sexuellen Wohlbefindens. Bei manchen Frauen kommt es zu einer schwächeren Libido, zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Schwierigkeiten, erregt zu werden. Einige Untersuchungen legen nahe, dass diese Beschwerden zu den Nebenwirkungen hormoneller Verhütung gehören, doch die Forschungsergebnisse sind uneinheitlich. Weitere Studien sind notwendig, um einen Zusammenhang eindeutig festzustellen oder auszuschließen. Auch ist es möglich, dass hormonelle Verhütung bei manchen Frauen zu Unzufriedenheit in der Beziehung beiträgt – sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene.

Symptome erkennen und Maßnahmen ergreifen

Haben Sie erst angefangen, unter Stimmungsschwankungen,depressiven Verstimmungenoder anderen psychischen Beschwerden zu leiden, seitdem Sie hormonell verhüten?Ein solcher zeitlicher Zusammenhang kann darauf hinweisen, dass Ihr Körper besonders auf die Hormone in Ihrem Verhütungsmittel anspricht. Ein Tagebuch, in dem Sie Ihre Stimmungen, Gefühle und körperlichen Reaktionen festhalten, kann Ihnen dabei helfen, wiederkehrende Muster zu erkennen.

Tipps zur Beobachtung und Erkennung

  • Symptome erkennen und beobachten: Notieren Sie Ihre Stimmungen und Symptome in einem Tagebuch. Beobachten Sie dann über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten, ob Sie wiederkehrende Muster erkennen. Das hilft Ihnen bei der Beurteilung, ob Ihre Stimmungsschwankungen mit Ihrer Empfängnisverhütung zusammenhängen. 
  • Darüber reden: Haben Sie in der Vergangenheit zu Stimmungsschwankungen oder depressiven Verstimmungen geneigt? Dann beobachten Sie mal, ob Sie Veränderungen in Ihrer Stimmung feststellen, wenn Sie verhüten. Informieren Sie immer Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über diese Vorgeschichte, um gemeinsam eine geeignete Wahl zu treffen. 

Nicht hormonelle Verhütungsmittel: Weniger Nebenwirkungen, mehr emotionale Stabilität

Für Frauen mit einer Sensibilität gegenüber hormonellen Veränderungen können hormonfreie Verhütungsmethoden eine Alternative darstellen. Kupferspiralen, Kondome oder andere Barrieremethoden greifen nämlich nicht direkt in den Hormonhaushalt ein. Viele Frauen berichten nach einem Wechsel zu diesen Methoden von einer ausgeglicheneren Stimmungslage.

Vorteile nicht hormoneller Empfängnisverhütung:

  1. Weniger hormonelle Nebenwirkungen: Wenn Sie stark auf die hormonelle Wirkung der Pille reagieren, kann eine hormonfreie Methode eine Linderung bei Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen bewirken. 
  2. Gefühl der Kontrolle und Selbstbestimmung: Hormonfreie Empfängnisverhütung erfordert meist eine aktivere „Mitarbeit“, was durchaus ein Gefühl von Kontrolle und Selbstbestimmung mit sich bringen kann. Besonders nach schlechten Erfahrungen mit hormoneller Verhütung wird diese Herangehensweise oft als wohltuend empfunden.  

Sensibilisierung und Unterstützung: Sie sind nicht allein

Empfängnisverhütung kann bei manchen Frauen zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder selbst zu depressiven Verstimmungen führen. Oft erkennen Betroffene nicht, dass diese Beschwerden mit ihrer Verhütungsmethode zusammenhängen könnten. Haben Sie Stimmungsschwankungen oder denken Sie an Selbsttötung? Dann machen Sie sich bewusst, dass hormonelle Veränderungen Ihre Gefühlswelt erheblich beeinflussen können. Dass Sie diese Gefühle und Gedanken haben, bedeutet nicht notwendigerweise, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt. Nehmen Sie sie dennoch ernst und scheuen Sie sich nicht, sich Unterstützung zu holen.

Unterstützung und aktiv werden

Wenn Sie Stimmungsschwankungen oder starke Niedergeschlagenheit bei sich bemerken, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Es gibt auch andere Verhütungsoptionen, beispielsweise eine hormonelle Methode mit einer anderen Zusammensetzung oder hormonfreie Alternativen wie die Kupferspirale oder eine Barrieremethode. Vor allem steht Ihr Wohlbefinden an erster Stelle. Und Sie selbst entscheiden, was am besten zu Ihnen passt. 

Schlussfolgerung

Empfängnisverhütung bietet zwar eine wirksame Kontrolle der Fortpflanzung, kann aber Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und die psychische Gesundheit haben. Egal ob mit oder ohne Hormone – wichtig ist, dass Sie gut informiert auswählen und dabei auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden achten. 

Entscheiden Sie sich für eine gesündere Zukunft. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre verschiedenen Möglichkeiten sorgfältig abzuwägen, und wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihnen passt. 

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