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Lichtmangel im Winter: Was bedeutet das für Ihre Gesundheit?

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Weniger Licht, schwere Last: Wenn die Tage kürzer werden und sich die Sonne seltener zeigt, finden im Körper verschiedene hormonelle Veränderungen statt. Diese Schwankungen beeinflussen das Gewicht, die Stimmung, die Haut und sogar die allgemeine Gesundheit. Oft führt das Lichtdefizit zu einem Vitamin-D-Mangel und erhöhter Melatoninproduktion, was viele der Auswirkungen erklärt. In diesem Artikel erläutern wir, was dies für Ihre Gesundheit bedeutet und was Sie für Ihr körperliches Gleichgewicht tun können.

Wie wichtig ist Vitamin D im Winter?

Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit: Es unterstützt das Immunsystem, reguliert die Kalziumaufnahme und beeinflusst die Stimmung und die Energie. Während der Wintermonate stellt der Körper weniger Vitamin D her, da er seltener der Sonne ausgesetzt ist. Lesen Sie hier, wie dies eine Kettenreaktion von Beschwerden auslösen kann – von Müdigkeit bis zur Immunschwäche – und wie Sie dem vorbeugen. 

Tipps: 

  • Nehmen Sie täglich ein Vitamin-D-Präparat ein, besonders im Winter. Zum Beispiel: Vitamin-D3-Kapseln
  • Greifen Sie vermehrt zu Vitamin-D-reichen Lebensmitteln wie fettem Fisch (Lachs, Makrele), Eiern und angereicherten Produkten wie Milch und Frühstückszerealien. 
  • Zur zusätzlichen Unterstützung Ihres Körpers kann eine Tageslichtlampe sinnvoll sein. 

Stimmung und Energie

Wie wirkt sich Lichtmangel auf Ihre Stimmung und Energie aus?

Der Mangel an Tageslicht im Winter kann zur saisonalen affektiven Störung (SAD, Seasonal Affective Disorder) beitragen. Das liegt an der Abnahme von Serotonin und Dopamin, zwei Hormone, die für Stimmung und Energie zuständig sind. SAD zeigt sich nicht immer schon in den ersten dunklen Tagen. Symptome wie Erschöpfung, Niedergeschlagenheit oder veränderter Appetit und Schlaf können jedoch frühe Hinweise auf diese Depression sein. 

Tipps: 

  • Eine Lichttherapie kann den Serotoninspiegel erhöhen.  
  • Bauen Sie täglich Bewegung in den Alltag ein, wie kurze Spaziergänge oder Sport. Insgesamt sollten Sie mindestens 150 Minuten pro Woche körperlich aktiv sein. Das fördert die Dopaminproduktion, hebt die Stimmung und gibt Energie. 

Wie wirkt sich Melatonin auf die Schlafqualität im Winter aus?

Die verkürzte Tageslichtdauer im Winter führt zu einer erhöhten Melatoninproduktion, eine natürliche biologische Anpassung des Körpers. Dieser grundsätzlich schützende Mechanismus hat allerdings einen Nebeneffekt: Er kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stören und so zu Abgeschlagenheit und Energiemangel tagsüber führen. 

Tipps: 

  • Setzen Sie sich morgens dem Tageslicht aus, um die innere Uhr zu regulieren. 
  • Verzichten Sie ab dem Mittagessen auf Kaffee. Koffein wirkt zwar kurzfristig anregend, kann aber später am Tag die natürlichen Melatoninsignale beeinträchtigen. Dadurch schlafen Sie schlechter und fühlen sich am nächsten Tag noch erschöpfter. 

Körperliche Gesundheit

Wie wirkt sich Lichtmangel im Winter auf Testosteron, Erektionsstörungen und sexuelles Interesse aus?

Saisonale Veränderungen der Sonneneinstrahlung können den Testosteronspiegel von Männern beeinflussen. Im Winter sinkt dieser häufig ab, was teils mit vermindertem sexuellen Interesse einhergeht. Obwohl Testosteron eine wichtige Rolle spielt, ist sein Einfluss auf längerfristige Erektionsstörungen (ED, erektile Dysfunktion) indirekter Natur. Erektile Dysfunktion entsteht meist durch ein Zusammenspiel aus Gefäßproblemen, psychischen Faktoren und hormonellen Veränderungen wie einem niedrigen Testosteronspiegel. Weniger Sonnenlicht reduziert die Vitamin-D-Bildung. Dies kann letzten Endes zu einem Absinken des Testosteronspiegels beitragen und die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen. 

Tipps: 

  • Bleiben Sie in Bewegung; das regt die Testosteronproduktion an. 
  • Nehmen Sie in den dunklen Monaten gegebenenfalls ein Vitamin-D-Präparat ein. 

Was ist im Winter in puncto Verhütung und Stimmung zu beachten?

Hormonelle Verhütungsmittel können Stimmungsschwankungen verursachen. Der Lichtmangel im Winter verstärkt diesen Effekt noch, indem er den Melatoninspiegel erhöht und den Serotoninspiegel senkt. Zwar fehlt der wissenschaftliche Beweis, dass Verhütungsmittel im Winter stärkere Nebenwirkungen zeigen, doch vieles deutet darauf hin, dass Frauen in dieser Zeit besonders sensibel auf Veränderungen reagieren.  

Tipps: 

  • Besprechen Sie eventuelle Schwankungen der Stimmungslage mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. 
  • Eine Tageslichtlampe kann helfen, die Stimmung zu heben. 

Warum nimmt man im Winter schneller zu?

Laut der „Metabolic Winter“-Hypothese verändert ein Tageslichtmangel die Ausschüttung der Hormone Melatonin und Cortisol. Im Winter produziert der Körper mehr Melatonin, was indirekt den Stoffwechsel beeinflusst – etwa durch einen geringeren Energieverbrauch. Dieser Überlebensmechanismus half unseren Vorfahren, in kalten und nahrungsarmen Zeiten Energie zu speichern. Gleichzeitig steigert ein höherer Cortisolspiegel den Appetit, sodass Sie möglicherweise mehr Kalorien aufnehmen. 

Ob wir im Winter zunehmen, hängt auch von unserem Verhalten ab. Oft bewegen wir uns weniger, essen aber schwerere, kalorienreiche Gerichte: hierzulande beispielsweise Eintöpfe mit Würstchen oder Kassler, in Frankreich Cassoulet, in Ungarn Gulasch. Solche Speisen passen perfekt zur Winterkälte, liefern aber nicht selten überschüssige Kalorien. Und die werden dann als Fett gespeichert.  

Tipps: 

  • Bleiben Sie körperlich aktiv, auch bei kaltem Wetter. 
  • Setzen Sie auf kalorienarme, Vitamin-D-reiche Lebensmittel wie Spinat und Pilze. 

Wie wirkt sich Lichtmangel auf den Blutdruckaus?

Weniger Tageslicht hemmt die Bildung von Stickstoffmonoxid, einer Substanz, die die Blutgefäße entspannt. Dies kann zu einem Blutdruckanstieg führen. 

Tipps: 

  • Bewegen Sie sich regelmäßig, um den Blutdruck gesund zu halten. 
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und nehmen Sie genug Kalium zu sich, etwa durch Bananen und Avocados. 

Was macht Lichtmangel mit der Haut und mit Akne?

Im Winter kann der Mangel an Tageslicht die Vitamin-D-Produktion verringern, was die Hautgesundheit beeinträchtigt. Zudem hat Sonnenlicht eine leicht antibakterielle Wirkung, die günstig ist für Akne-Patienten. Im Winter können jedoch neue Akne-Schübe auftreten.  

Tipps: 

  • Verwenden Sie Hautpflegeprodukte mit Vitamin D oder Zink. 
  • Versorgen Sie Ihre Haut mit Feuchtigkeit, besonders bei trockener Winterluft. Wählen Sie eine Feuchtigkeitscreme mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure oder Glycerin, die Feuchtigkeit in der Haut binden. Trinken Sie ausreichend – mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich – und vermeiden Sie lange, heiße Duschen, die die Haut austrocknen. 

Asthma: Wie wirkt sich der Winter auf die Atemwege aus?

Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle für das Immunsystem und hilft, Entzündungen zu reduzieren. Im Winter sinkt durch fehlendes Tageslicht der Vitamin-D-Spiegel, was Atemwegsinfektionen begünstigt und Asthma-Symptome verschlimmern kann. Der Grund: Ein Vitamin-D-Mangel beeinträchtigt die Immunantwort, wodurch die Atemwege anfälliger für Entzündungen werden. 

Tipps: 

  • Schützen Sie Ihre Atemwege vor kalter Luft, indem Sie einen Schal oder Mundschutz tragen und möglichst durch die Nase atmen. So erwärmt und befeuchtet sich die Luft, bevor sie in die Lungen gelangt. 
  • Vermeiden Sie Zugluft und halten Sie die Temperatur im Haus konstant. Drehen Sie die Heizung nicht zu hoch, da dies die Luft austrocknet. 
  • Achten Sie im Haus auf eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Verwenden Sie bei Bedarf einen Luftbefeuchter, um trockene Luft zu verhindern und die Atemwege zu schonen. Reinigen Sie das Gerät regelmäßig, damit sich weder Schimmel noch Allergene bilden können. 

Verhaltensbedingte Faktoren

Ernährungsvorlieben und Appetit

Saisonbedingte Schwankungen der Hormone Ghrelin und Leptin können zu verstärktem Hunger und einer Vorliebe für hochkalorische Nahrung führen. 

Tipps: 

  • Wählen Sie gesunde, kalorienreiche Lebensmittel, die länger sättigen und nahrhaft sind, beispielsweise Nüsse, Avocados und Vollkornprodukte. 
  • Ändern Sie kalorienreiche Comfort-Food-Gerichte ab, indem Sie etwa Ihren Eintopf mit mehr Gemüse und weniger Butter zubereiten. 
  • Essen Sie bewusst: Legen Sie die Portionsgröße zuvor fest und genießen Sie jeden Bissen. Das hilft, nicht zu viel zu essen. 

Bewegung und Hormonhaushalt

Im Winter bewegen wir uns weniger, was zu einer geringeren Produktion von Endorphinen und anderen stimmungsregulierenden Hormonen beiträgt. 

Tipp: 

  • Planen Sie möglichst täglich körperliche Aktivität ein, wie einen 20- bis 30-minütigen Spaziergang. Damit bleibt die Endorphinproduktion in Gang und Sie fühlen sich besser.  

Besondere Gruppen

Saisonale Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Männer und Frauen reagieren meist unterschiedlich auf hormonelle Veränderungen im Winter. Bei Männern sinkt häufiger der Testosteronspiegel, während Frauen durch Veränderungen des Östrogen- und Progesteronspiegels anfälliger für Stimmungsschwankungen sein können. 

Tipps: 

  • Männer: Regelmäßige Körperbewegung und ausreichend Schlaf beeinflussen den Testosteronspiegel positiv. 
  • Frauen: Mit Techniken zum Stressmanagement wie Achtsamkeit oder Yoga bekommen Sie Stimmungsschwankungen besser in den Griff. Täglicher Aufenthalt im Tageslicht unterstützt zusätzlich das hormonelle Gleichgewicht. 

Schlussfolgerung

Der Winter beeinflusst den Hormonhaushalt und damit die Gesundheit auf besondere Weise. Doch Sie können diese Effekte mildern: Sorgen Sie für genug Vitamin D, ernähren Sie sich gesund und bewegen Sie sich regelmäßig, um körperlich im Gleichgewicht zu bleiben. 

Lesen Sie mehr darüber, wie Sie mit Dokteronline auch im Winter einen gesunden Lebensstil beibehalten können. Gemeinsam finden wir eine Lösung, die genau zu Ihnen passt. 

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