Mirena ist eine Progesteron-Spirale, ein verschreibungspflichtiges intrauterines Wirkstofffreisetzungssystem (IUS) zur Empfängnisverhütung.
Mirena
- Spirale
- Hormonelles Verhütungsmittel
- Vermindert starke Regelblutungen
- Auch zur ergänzenden Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden
Über Mirena
Mirena ist ein Intrauterinpessar („Spirale“ oder auch IUP genannt), das nach dem Einsetzen täglich eine geringe Menge des Hormons Levonorgestrel in die Gebärmutter abgibt.
Verschrieben wird Mirena u. a.:
- zur Empfängnisverhütung (Kontrazeption);
- für Frauen, die ein Östrogenhormon gegen Wechseljahrsbeschwerden einnehmen, um ein (übermäßiges) Wachstum der Gebärmutterschleimhaut zu verhindern;
- bei starken Regelblutungen.
Der Wirkstoff Levonorgestrel macht die Gebärmutter und die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Befruchtung ungeeignet. Er hemmt u. a. den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, wodurch sich auch der Blutverlust während der Regelblutung verringert.
Die Hemmung des Aufbaus der Gebärmutterschleimhaut ist besonders relevant für Frauen, die aufgrund von Wechseljahrsbeschwerden mit Östrogenen behandelt werden. Eine dickere Gebärmutterschleimhaut birgt nämlich ein gesteigertes Risiko für Gebärmutterschleimhautkrebs.
Anwendung
Mirena wird vom Arzt oder der Ärztin in die Gebärmutter eingelegt. Die Liegedauer beträgt maximal 8 Jahre. Wenn die Spirale zur Behandlung von zu starken Regelblutungen eingesetzt wird, wirkt sie 5 bis maximal 8 Jahre lang (oder kürzer, wenn die Regelschmerzen früher wieder auftreten). Bei Frauen in den Wechseljahren beträgt die maximale Liegedauer 3 Jahre.
Wenn Mirena innerhalb von 7 Tagen nach Beginn der Menstruation eingelegt wird, besteht die empfängnisverhütende Wirkung sofort. Falls Sie keine Menstruation haben, sollten Sie für mindestens 7 Tage nach dem Einsetzen eine Barrieremethode (z. B. ein Kondom) zur Verhütung anwenden.
Vergewissern Sie sich regelmäßig, ob die Mirena-Spirale noch richtig sitzt. Dazu kontrollieren Sie mit dem Finger, ob die beiden Rückholfäden noch in der Vagina ertastbar sind. Befolgen Sie dazu die Anweisungen auf dem Beipackzettel. Falls die Rückholfäden nicht mehr ertastbar sind, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt auch:
- wenn Sie vermuten, schwanger zu sein;
- bei länger anhaltenden Unterbauchschmerzen, Fieber oder ungewöhnlichem Scheidenausfluss;
- wenn Sie oder Ihr Partner - Schmerzen beim Geschlechtsverkehr haben;
- wenn Sie den Tförmigen Kunststoffkörper von Mirena spüren können;
- wenn Sie die Rückholfäden nicht mehr ertasten können;
- bei starken oder langanhaltenden Blutungen.
Informieren Sie Ihren Arzt, dass Mirena bei Ihnen eingelegt wurde, insbesondere wenn der Arzt nicht derjenige ist, der die Spirale eingelegt hat.
Weitere Informationen über die Anwendung von Mirena entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel.
Alkohol/Verkehrstüchtigkeit
Wechselwirkungen mit Alkohol sind nicht bekannt. Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit durchgeführt.
Wann nicht anwenden?
Mirena ist nicht für jede Frau geeignet. Wenden Sie Mirena nicht an,
- wenn Sie den Verdacht oder die Gewissheit haben, schwanger zu sein;
- bei Vorliegen geschlechtshormonabhängiger Tumoren (z. B. Brustkrebs);
- bei gerade bestehenden oder wiederkehrenden entzündlichen Erkrankungen des kleinen Beckens (PID);
- wenn Sie eine Gebärmutterhalsentzündung haben;
- wenn Sie eine Entzündung der inneren oder äußeren Geschlechtsorgane oder eine Geschlechtskrankheit (STI) haben;
- wenn Sie nach einer Entbindung eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut haben;
- wenn Sie nach einer Fehlgeburt eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut hatten (innerhalb der letzten drei Monate);
- bei Erkrankungen und Zuständen, die Ihre Abwehr (chronisch) schwächen oder die sich durch Bakterien im Blutkreislauf verschlechtern können (z. B. eine Abweichung der Herzklappen oder ein angeborener Herzfehler);
- wenn sich die Schleimhaut Ihres Gebärmutterhalses auch an Stellen außerhalb des Gebärmutterhalses befindet;
- wenn Sie eine bösartige Erkrankung der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses haben oder ein entsprechender Verdacht besteht;
- wenn Sie ungewöhnliche vaginale Blutungen unbekannter Ursache haben;
- bei angeborener oder erworbener Fehlbildung der Gebärmutter einschließlich gutartiger Muskelgeschwülste in der Gebärmutter (Myome), wenn sie die Gebärmutterhöhle verformen;
- bei akuten Lebererkrankungen oder Lebertumoren;
- wenn Sie gegen einen der Bestandteile dieses Medikaments allergisch sind (siehe unter „Zusammensetzung“).
Wann ist besondere Vorsicht mit diesem Medikament geboten?
Seien Sie vorsichtig bei der Verwendung von Tampons und Menstruationstassen. Achten Sie beim Wechseln von Tampons oder Menstruationstassen darauf, dass Sie nicht versehentlich an den Fäden von Mirena ziehen, wodurch diese sich verschiebt. Auf dem Beipackzettel finden Sie hierzu weitere Informationen.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn eine der folgenden Beschwerden auf Sie zutrifft oder sich nach dem Einlegen von Mirena bei Ihnen entwickelt oder verschlechtert:
- Migräne, ggf. mit asymmetrischem Sehverlust der Augen, was auf eine vorübergehende mangelnde Durchblutung der Hirngefäße (zerebrale Ischämie) hindeuten könnte;
- außergewöhnlich starke Kopfschmerzen;
- eine deutliche Blutdrucksteigerung;
- schwere arterielle Gefäßerkrankungen wie z. B. Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Mirena ist nicht die erste Wahl für postmenopausale Frauen, deren Gebärmutter geschrumpft ist (fortgeschrittene Gebärmutteratrophie).
Die Packungsbeilage enthält weitere Warnhinweise zur Anwendung von Mirena (Abschnitt „Wann ist besondere Vorsicht mit diesem Medikament geboten“).
Schwangerschaft und Stillzeit
Eileiter- und Bauchhöhlenschwangerschaft
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie während der Anwendung von Mirena schwanger werden, ist sehr klein. Wenn eine Frau jedoch unter Anwendung von Mirena schwanger wird, ist die relative Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft entwickelt, erhöht. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel.
Schwangerschaft
Sie dürfen Mirena nicht anwenden, wenn Sie schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein. Tritt unter Mirena eine Schwangerschaft auf, sollten Sie umgehend Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt informieren, und Mirena sollte entfernt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf dem Beipackzettel.
Stillzeit
Mirena kann während der Stillzeit angewendet werden. Die tägliche Dosis des Hormons in Mirena und die Konzentration dieses Hormons im Blut sind unter Anwendung von Mirena niedriger als bei allen anderen hormonalen Verhütungsmitteln. Dennoch wurden sehr geringe Mengen Levonorgestrel in der Muttermilch nachgewiesen. Ungefähr 0,1 % der Dosis nimmt ein Kind während des Stillens auf.
Verwenden Sie noch andere Medikamente?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie andere Medikamente anwenden, andere Medikamente angewendet haben oder beabsichtigen, in Kürze andere Medikamente anzuwenden. Dies gilt auch, wenn es sich um pflanzliche oder nicht verschreibungspflichtige Medikamente handelt.
Nebenwirkungen
Medikamente können Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Einige mögliche Nebenwirkungen von Mirena:
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Frauen betreffen):
- Kopfschmerzen
- Unterleibsschmerzen/Schmerzen im Becken
- Veränderung des Blutungsmusters einschließlich verstärkter und verminderter Blutung, Schmierblutungen, unregelmäßiger Blutungen und dem Ausbleiben der Monatsblutung
- Entzündung der Schamlippen und der Vagina
- Vaginalausfluss
Häufig (kann mehr als 1 von 100 Frauen betreffen, jedoch weniger als 1 von 10 Frauen):
- depressive Stimmung, Depressionen
- Nervosität
- vermindertes sexuelles Verlangen
- Migräne
- Schwindel
- Übelkeit
- Akne
- übermäßige Körperbehaarung (Hirsutismus)
- Rückenschmerzen
- gutartige Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume) in den Eierstöcken
- Regelschmerzen (Dysmenorrhöe)
- Brustspannen
- Schmerzen in der Brust
- Ausstoßung der Spirale (ganz oder teilweise)
- Gewichtszunahme
Auf dem Beipackzettel finden Sie eine vollständige Übersicht über die möglichen Nebenwirkungen. Wenden Sie sich bei Nebenwirkungen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht auf dem Beipackzettel angegeben sind.
Zusammensetzung
Der Wirkstoff in diesem Medikament ist Levonorgestrel. Ein Mirena-Intrauterinpessar mit Hormonabgabe enthält 52 mg Levonorgestrel.