Chlamydien Symptome
Verfasst von: Redaktion
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Chlamydien sind eine ansteckende Geschlechtskrankheit, die durch das Bakterium „Chlamydia trachomatis“ verursacht wird. Das Lästige an dieser STD (Sexually Transmitted Disease = sexuell übertragbaren Krankheit) ist, dass die Symptome nicht immer sehr deutlich sind. Hierdurch können Menschen Träger diese Geschlechtskrankheit sein, ohne davon zu wissen, und die Chlamydien so auch unbemerkt an andere übertragen.
In Luxemburg sind Chlamydien die am häufigsten vorkommende STD. Vor allem junge Menschen sind hiervon betroffen. Die Ansteckung erfolgt bei ungeschütztem oralem, vaginalem oder analem Geschlechtsverkehr. Auch können Chlamydien bei der Geburt von der Mutter auf ihr Kind übertragen werden.
Chlamydien verursachen häufig keine spürbaren Symptome bei Frauen
Vor allem bei Frauen verursachen Chlamydien häufig keine spürbaren Symptome. Dies ist ärgerlich, da Chlamydien gut zu behandeln sind, unbehandelt jedoch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder sogar zu Unfruchtbarkeit führen können.
Außerdem kann es infolge von Chlamydien zu einer extrauterinen Schwangerschaft (Bauchhöhlenschwangerschaft) kommen. In Luxemburg verlieren jährlich dutzende Frauen ihre Fruchtbarkeit durch Chlamydien.
Chlamydien-Symptome ähneln einer Blasenentzündung
Frauen denken bei durch Chlamydien verursachten Beschwerden häufig, dass sie eine Blasenentzündung haben, da viele Chlamydien-Symptome den Symptomen einer Blasenentzündung ähneln. Hierbei geht es um folgende Beschwerden:
- Schmerzendes / brennendes Gefühl beim Wasserlassen und/oder während dem Geschlechtsverkehr;
- Vermehrter Ausfluss aus der Scheide;
- Zwischenblutungen;
- Blutungen nach sexuellem Kontakt;
- Unterleibsschmerzen.
Wenn Sie mit diesen Symptomen zum Hausarzt/zur Hausärztin gehen, informieren Sie ihn/sie unbedingt darüber, dass Sie ungeschützten Sex hatten. Anderenfalls könnte es sein, dass auch der Hausarzt/die Hausärztin eine gewöhnliche Blasenentzündung vermutet und so die Chlamydien unnötig lange unbehandelt bleiben.
Weitere Symptome von Chlamydien
Wenn Sie mit Chlamydien angesteckt wurden, können die ersten Symptome 1-3 Wochen nach der Ansteckung auftreten. Bei Frauen liegt die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden nach Ansteckung mit Chlamydien bei vaginalem Sex (urogenitale Chlamydien) bei 10 – 30 %, während bei 50% der Männer mit urogenitalen Chlamydien Symptome auftreten. Die Infektion äußert sich bei Frauen durch Entzündungen der Harnröhre, des Gebärmutterhalses oder des Eileiters. Bei Männern sind Blase und Nebenhoden betroffen.
Frauen:
Neben den bereits genannten Beschwerden, können Frauen außerdem folgende Symptome auftreten:
- Bei Infektion des Anus: Juckreiz, Schmerzen, schleimiger Ausfluss an/aus dem Anus;
- Manchmal Gelenkschmerzen;
- In seltenen Fällen Halsentzündung nach oralem Sex.
Männer:
Chlamydien können sich Männern mit anderen Symptomen äußern als bei Frauen. Hier eine Liste der „männlichen “ Beschwerden:
- Schmerzen / Brennen beim Wasserlassen;
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen;
- Wässriger oder gelbgrüner Eiterausfluss aus der Harnröhre;
- Bei Infektion des Anus: Juckreiz, Schmerzen, schleimiger Ausfluss an/aus dem Anus;
- Manchmal Gelenkschmerzen;
- Manchmal heftige Schmerzen in den Hoden, die zur Leiste übergehen können. Auch der Stuhlgang kann schmerzhaft sein. Diese Chlamydien-Symptome treten auf, wenn die Infektion nach oben gewandert ist und eine Nebenhoden-Entzündung verursacht hat. In diesem Fall ist auch eine Schwellung in den Hoden zu fühlen;
- In seltenen Fällen Halsentzündung nach oralem Sex.
Chlamydien können bei Männern zu einer geringeren Fruchtbarkeit führen.
Neugeborene:
Bei der Geburt kann die Mutter auch das Kind mit den Chlamydien anstecken. Diese können bei Neugeborenen diverse Infektionen verursachen, wie zum Beispiel:
- Halsentzündung;
- Lungenentzündung;
- Bindehautentzündung.
Meistens heilen diese Krankheiten ohne Restsymptome.
Diagnose
Wenn Sie vermuten, dass Sie Chlamydien haben, gehen Sie so schnell wie möglich zu Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin gehen, um sich auf Chlamydien testen zu lassen. Dies gilt auch, wenn Sie keine der oben genannten Symptome verspüren, aber erfahren haben, dass die Person, mit der Sie ungeschützten Sex hatten, Chlamydien hat. Chlamydien sind nämlich durch vaginalen und oralen Sex sehr ansteckend.
Der Arzt/Die Ärztin wird mit Hilfe eines Tests herausfinden, ob Sie sich mit dieser Geschlechtskrankheit angesteckt haben.
Chlamydien-Test bei Frauen
Bei Frauen lässt sich eine Infektion mit Chlamydien mithilfe einer Untersuchung des Ausflusses aus der Scheide feststellen. Dies ist auch in einem Selbsttest möglich. Dazu müssen Sie mit einer Art Wattestäbchen einen Abstrich aus Ihrer Vagina durchführen. Das Wattestäbchen stecken Sie nach dem Abstrich in das mitgelieferte Röhrchen und bringen es in Ihre Hausarztpraxis oder direkt zum Labor.
Chlamydien-Test bei Männern
Bei Männern können Chlamydien häufig mit Hilfe eines Urintests festgestellt werden. Wenn Sie diesen Test selbst machen, achten Sie darauf, den Erststrahlurin aufzufangen.
Kontroll-Test
Weil in manchen Fällen die Behandlung der Chlamydien nicht ausreichend wirkt, empfiehlt es sich, nach der Behandlung einen erneuten Test durchzuführen, um komplette Sicherheit zu garantieren. Besonders schwangeren Frauen raten wir zu diesem Schritt.
Behandlung von Chlamydien
Sobald feststeht, dass Sie Chlamydien haben, wird so bald wie möglich mit der Bekämpfung der Infektion und der dazugehörenden Symptome begonnen. Durch eine frühzeitige Behandlung der Chlamydien mit Antibiotika können mögliche Komplikationen wie Unfruchtbarkeit verhindert werden. Folgende Antibiotika können Ihnen in diesem Zusammenhang verschrieben werden:
- Azithromycin:
Dieses Antibiotikum hemmt das Wachstum vieler Bakterienarten, indem es in die Eiweißproduktion der Bakterien eingreift. Die Bakterien sterben ab, weil sie ohne Eiweiß nicht mehr wachsen können. - Doxycyclin:
Ist ein Antibiotikum, das die Eiweißproduktion vieler Bakterienarten hemmt. Die Bakterien können sich hierdurch nicht mehr vermehren und sterben ab. - Amoxicillin:
Ist ein Penicillin-Antibiotikum. Es blockiert bei vielen Bakterienarten ein Eiweiß, das bei ihrem Wachstum eine wichtige Rolle spielt. Hierdurch sterben die Bakterien ab.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Da Chlamydien oft unbemerkt bleiben, ohne dass Symptome auftreten, und trotzdem zu Unfruchtbarkeit führen können, ist es am besten, die Ansteckung von vorneherein zu vermeiden. Schützen Sie sich aus diesem Grund beim Geschlechtsverkehr immer mit einem Kondom – auch beim Oralverkehr! Damit verhindern sie auch die Übertragung aller anderen Geschlechtskrankheiten. Achten Sie außerdem darauf, dass die Chlamydien sich nicht weiter verbreiten können, indem Sie Ihren Sexualpartner oder Ihre Sexualpartnerin informieren, falls Sie eine Chlamydieninfektion vermuten.
Zum guten Schluss: Chlamydien sind bis zu einer Woche nach der Behandlung weiterhin ansteckend. Verzichten Sie aus diesem Grund vor allem in dieser Zeit unbedingt auf ungeschützten Geschlechtsverkehr!