Gut schlafen ist wichtig. Aber was versteht man unter „gutem Schlaf“? Woher wissen Sie, ob Sie Schlafprobleme haben oder nicht? Hier lesen Sie, ob Sie gut schlafen und warum guter Schlaf so wichtig ist.
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Wann ist Schlaf „guter“ Schlaf?
Verfasst von: Redaktion
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Gut schlafen – was bedeutet das eigentlich?
Im Schlaf haben Körper und Geist Zeit, sich zu regenerieren. Dies geschieht während der Schlafphasen. Unser Schlaf verläuft in ca. anderthalbstündigen Zyklen, die aus mehreren Phasen bestehen. Für die Erholung sind vor allem der Tiefschlaf und der REM-Schlaf essenziell.
Um den Schlafzyklus maximal auszunutzen, müssen Sie lange genug schlafen; nur so durchlaufen Sie mehrmals alle seine Phasen (Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf).
Wie viele Stunden Schlaf sind genug?
Der genaue Schlafbedarf variiert von Mensch zu Mensch. Für 18- bis 65-Jährige sind es etwa sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht – im Durchschnitt. Schlafen Sie nur sechseinhalb Stunden pro Nacht und fühlen sich topfit? Wunderbar. Dasselbe gilt für alle, die beispielsweise neuneinhalb Stunden schlafen.
Kinder brauchen mehr Schlaf: etwa acht bis zehn Stunden pro Nacht für Jugendliche und bis zu vierzehn Stunden für Kleinkinder. Ältere Menschen kommen mit weniger Schlaf aus; sieben bis acht Stunden reichen.
Auch die Schlafqualität ist wichtig
„Gut schlafen“ bedeutet mehr als „lange genug schlafen“. Auch die Schlafqualität zählt mit. Laut der US-amerikanischen National Sleep Foundation stimmt Ihre Schlafqualität, wenn Sie:
- innerhalb von 30 Minuten einschlafen;
- zwischendurch höchstens ein einziges Mal aufwachen;
- innerhalb von 20 Minuten wieder einschlafen, wenn Sie zwischendurch aufwachen;
- mindestens 85 % der Zeit, die Sie im Bett verbringen, schlafen.
Wie gesagt, dies sind nur Richtlinien. Sollten Sie gelegentlich etwas schlechter schlafen, ist das kein Grund zu Sorge. Solange Ihr Funktionieren im Alltag nicht beeinträchtigt wird, ist mit Ihrer Schlafqualität wahrscheinlich alles in Ordnung.
Was ist „schlechter Schlaf“?
Jeder hat schon mal eine weniger gute Nacht. Lärm von der Straße her, Überlastung im Job, ein zu üppiges Abendessen: All dies kann uns den Schlaf rauben. Unter „schlechtem Schlaf“ verstehen wir mehrere Schlafbeschwerden, nämlich
- Einschlafschwierigkeiten;
- häufiges nächtliches Erwachen oder lange wach liegen;
- frühmorgens aufwachen, ohne wieder einschlafen zu können.
Gelegentliche kürzere Nächte sind im Grunde kein Problem. Meistens übersteht man den nächsten Tag ganz gut und schläft in der nächsten Nacht wieder wie gewohnt. Anders sieht es aus, wenn dies häufiger vorkommt. Auf die Dauer kann dieses Problem nämlich chronisch werden. Auch kann häufiges Wachliegen auf eine ernstere Schlafstörung hinweisen, wie z. B. Insomnie (Schlaflosigkeit).
Wann haben Sie eine Schlafstörung?
Es gibt mehrere Schlafstörungen. Schlaflosigkeit (Insomnie) ist die bekannteste unter ihnen. Diese Diagnose wird jedoch erst gestellt, wenn man mindestens drei Nächte pro Woche schlecht schläft und am nächsten Tag die Folgen verspürt, z. B. Müdigkeit, Gereiztheit und Unkonzentriertheit.
Wenn Sie erst seit kurzer Zeit (seit weniger als drei Wochen) an den oben genannten Schlafbeschwerden leiden, handelt es noch um eine kurzfristige Schlaflosigkeit. Nach über drei Wochen sprechen Ärzte von einer schweren Schlaflosigkeit. Beschwerden, die länger als drei Monate anhalten, weisen auf eine chronische Schlaflosigkeit hin. Schlafprobleme, die das Funktionieren im Alltag nicht beeinträchtigen, werden auch „Pseudo-Insomnie“ genannt: eine Schlaflosigkeit ohne objektivierbaren Befund.
Zur Behandlung schwerer Schlaflosigkeit werden ggf. Schlaftabletten verschrieben.
Warum ist Schlaf so wichtig?
Beim Schlafen ruhen wir uns aus und werden unsere Körperfunktionen „resettet“. In dieser Zeit produzieren wir Wachstumshormone, die beschädigte Zellen reparieren oder für deren Abtransport sorgen. Das geschieht überall im Körper, auch in den Muskeln, im Gehirn und in anderen Organen. Dieses nächtliche Großreinemachen unterstützt u. a. das Immunsystem und die Gesundheit im Allgemeinen. Auch die Haut profitiert von einer guten Nachtruhe. Wer nach einer zu kurzen Nacht mal in den Spiegel schaut, wird das bestätigen. Im Grunde ist Schlaf die beste Schönheitsbehandlung, die es gibt.
Außerdem verarbeiten wir im Schlaf die Tageseindrücke. Und das ist gut fürs Gedächtnis und fürs seelische Wohlbefinden. Eine gute Nachtruhe ist also eine Art Boxenstopp für Körper und Gehirn. Hier noch weitere Vorteile:
Guter Schlaf …
- senkt den Blutdruck und verringert damit u. a. das Herz-Kreislauf-Risiko;
- hebt die Stimmung und verringert das Risiko einer Depression;
- stärkt das Immunsystem (für besseren Schutz gegen u. a. Virusinfektionen und Entzündungen);
- ist gut fürs Gedächtnis (Erinnerungsvermögen, Lernfähigkeit);
- steigert die Produktivität und das Konzentrationsvermögen;
- hilft, das Gewicht zu halten (Schlafmangel führt zur einer höheren Produktion des Hungerhormons Ghrelin – Naschgefahr!).
Kann ich mein Schlafmuster verbessern?
Sind Sie ein guter Schläfer und soll das auch so bleiben? Oder schlafen Sie mäßig und möchten Sie Ihr Schlafmuster verbessern? Es gibt zahlreiche Schlaftipps für den Fall, dass Sie mal nicht einschlafen können.
Wenn Sie fürchten, eine Schlafstörung zu haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt.
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Quellen
Barns, L. (2020, 28. April). Die 10 größten Vorteile eines guten Nachtschlafs. The Sleep Matters Club. Verfügbar unter https://www.dreams.co.uk/sleep-matters-club/top-10-benefits-good-nights-sleep/ [25. Juni 2020]
Nederlands Huisartsen Genootschap. (2014, Juli). Schlafprobleme und Schlafmittel. NHG-Richtlijnen. Verfügbar unter https://richtlijnen.nhg.org/standaarden/slaapproblemen-en-slaapmiddelen [25. Juni 2020]
Wayenberg, S. (s.d.). Warum ist Schlafen wichtig? NPO Focus. Verfügbar unter https://npofocus.nl/artikel/7741/waarom-is-slapen-belangrijk [25. Juni 2020]
Zorginstituut Nederland. (s.d.). FarmacotherapeutischKompas. FK Online. Verfügbar unter https://www.farmacotherapeutischkompas.nl/bladeren/indicatieteksten/slapeloosheid#slapeloosheid [25. Juni 2020]