Hormonersatztherapie
Verfasst von: Redaktion
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Jede Frau wird früher oder später mit ihnen konfrontiert: die Wechseljahre, auch Menopause genannt. Die Wechseljahre beginnen mit dem Ende der reproduktiven Phase, wenn der Eisprung beginnt auszubleiben. Meist geschieht dies um das 50. Lebensjahr herum. Die Eierstöcke produzieren weniger Östrogen wodurch der Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht gerät. Bei vielen Frauen geht dies mit unangenehmen Beschwerden einher, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein können.
Beschwerden während der Wechseljahre
Zu Beginn der Wechseljahre treten Menstruationen unregelmäßiger auf und es kann zu Beschwerden wie Hitzewallungen, starken Schweißausbrüchen, Müdigkeit und Kopfschmerzen kommen. Binnen einiger Jahre nach der letzten Menstruation kommt es zu Beschwerden wie vaginaler Trockenheit, Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs, Absonderung von Scheidensekret sowie Juckreiz im Vaginalbereich. Diese Beschwerden sind die Folge einer verringerten Hormonproduktion des Körpers, welche sich besonders auf den Östrogenhaushalt auswirkt. Auch Beschwerden wie Inkontinenz, Gebärmutter- Blasen- oder Mastdarmsenkung können in dieser Zeit auftreten, welche im Zusammenspiel mit Alterungserscheinungen und früheren Geburten ebenfalls auf eine verringerte Östrogenproduktion zurückzuführen sind.
Die Hormonersatztherapie reduziert Wechseljahresbeschwerden
Wechseljahresbeschwerden halten meist über mehrere Jahre an. Es ist daher umso erfreulicher, dass es Wege gibt, diesen entgegenzuwirken. Vielen Frauen bietet die Hormonersatztherapie (HET) eine Perspektive. HET ist eine Methode zur Kompensation von Hormonverlust. Die meisten Wechseljahresbeschwerden werden durch einen Mangel an Östrogen verursacht. Hormonersatztherapie bedeutet daher immer die Gabe von Östrogenen. Da dies mit unangenehmen Beschwerden, wie die Entstehung von Polypen in der Gebärmutter einhergehen kann, wird in den meisten Fällen zudem Progesteron verabreicht, um diesen Nebenwirkungen entgegenzuwirken.
Für wen ist eine HET bestimmt?
Am meisten profitieren von einer Hormonersatztherapie Frauen, die in Folge ihrer Wechseljahre unter häufigen Hitzewallungen leiden oder einem erhöhten Risiko auf Osteoporose (Knochenschwund) ausgesetzt sind. Zudem ist eine HET besonders für Frauen geeignet, bei denen die Wechseljahre besonders früh beginnen (vor dem 40. Lebensjahr). Letzteres kann sowohl natürlich bedingt sein als auch in Folge eines operativen Eingriffs oder einer medizinischen Behandlung anderer Art geschehen. Eine 5 bis 10 Jahre andauernde Hormonersatztherapie ab Beginn der Wechseljahre ermöglicht es Ihnen, diesen Lebensabschnitt vollkommen frei von Beschwerden meistern zu können.
Östrogene sind sowohl in Form von Tabletten als auch in Form von Gel, Pflastern, Nasenspray oder als Implantat erhältlich. Progesteron ist ebenfalls in Form von Tabletten erhältlich, kann zudem jedoch auch per Injektion oder mit Hilfe einer Hormonspirale verabreicht werden, die in die Gebärmutter eingesetzt wird. Die Form der Verabreichung ist dabei lediglich von Ihren eigenen Vorlieben abhängig. Sie können daher frei entscheiden, welches Mittel am besten auf Sie abgestimmt ist. Die bekanntesten Medikamente zur Hormonersatztherapie sind zum Beispiel:
- Clonidin, das den Bluthochdruck senkt und bei Hitzewallungen hilft
- Femoston, enhält Estradiol und Dydrogesteron zur Linderung verschiedener hormonal bedingter Beschwerden
- Ovestin vaginale Creme zur Linderung von vaginalen Beschwerden
- Progynova wird gegen typische Wechseljahresbeschwerden und zur Vorbeugung von Osteoporose verschrieben.
- Vagifem hilft gegen vaginale Beschwerden und ist in Form einer Vaginaltablette erhältlich
- Estradot wird als Hormonpflaster gegen Beschwerden während der Menopause eingesetzt
Wirkung einer Hormonersatztherapie
Eine HET zeigt schnell Wirkung. Bereits nach einigen Tagen werden Sie feststellen, dass Ihre Hitzewallungen stark zurückgegangen sind. Durch eine Hormonersatztherapie wird eine Abnahme der Knochendichte hinausgezögert wodurch Osteoporose entgegengewirkt werden kann. Die zusätzliche Aufnahme von Kalzium und Vitamin D unterstützt diesen Prozess. Wie aus neusten Untersuchungen hervor geht, sind Frauen, die sich ab Beginn der Wechseljahre für mindestens 10 Jahre einer Hormonersatztherapie unterziehen zudem weniger gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Neben den körperlichen Vorteilen, die eine Hormonersatztherapie mit sich bringt, wirkt sich diese zudem positiv auf das seelische Wohlbefinden aus. Durch HET wird die Lebensqualität gesteigert. Während durch HET Schlafqualität, Gedächtnisleistung und sexuelle Leistungsfähigkeit zunehmen, werden depressive Neigungen verringert.
Auf diese Weise müssen die Wechseljahre zu keinem unangenehmen Lebensabschnitt werden, denn Dank Hormonersatztherapie können Sie diese trotz körperlicher Veränderungen in vollen Zügen genießen.