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Magenschmerzen: 7 Ursachen

Verfasst von: Redaktion

Letzte Änderung: 

Was sind Magenschmerzen?

Magenschmerzen machen sich, wie der Name schon sagt, in der Magengegend bemerkbar: links, gleich unter den Rippen und hinter dem Brustbein. Sie können spontan und ganz plötzlich auftreten und verschiedene Ursachen haben. Hier gehen wir auf die sieben möglichen Auslöser von Magenschmerzen ein, sowie auf die eventuellen weiteren Symptome, die damit einhergehen können. Und natürlich erfahren Sie, was Sie gegen Magenschmerzen tun können.

1. Magenschmerzen aufgrund von Morbus Crohn

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Magen-Darm-Erkrankung, bei der sich Fisteln im Verdauungstrakt bilden. Die Entzündungen befinden sich meistens im letzten Dünndarmabschnitt und am Anfang des Dickdarms.

Die Symptome

  • Magenschmerzen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Blutarmut

Die Behandlung

Heilbar ist Morbus Crohn bislang nicht. Gegen die Beschwerden kann man jedoch etwas tun, z. B. mit entzündungshemmenden und immunsuppressiven Medikamenten und einer gesunden Lebensweise.

2. Magenschmerzen aufgrund einer Helicobacter-pylori-Infektion

Helicobacter pylori ist eine Bakterienart, die sich in der Magenschleimhaut einnistet. 10 bis 20 % der Menschen in den westlichen Ländern sind mit der Helicobacter-Bakterie infiziert. Nur in wenigen Fällen verspüren die Betroffenen Beschwerden.

Die Symptome

  • Magenschmerzen
  • Sodbrennen
  • schnelles Sättigungsgefühl
  • Übelkeit und Erbrechen

Helicobacter-Infektionen können auch zu Gastritis (Magenschleimhautentzündung) und zu Magengeschwüren führen.

Die Behandlung

Zur Behandlung dieser Infektionskrankheit können Antibiotika und Magensäurehemmer verordnet werden.

3. Magenschmerzen aufgrund von Magenschleimhautentzündung

Bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ist die Schleimhaut im Mageninneren entzündet. Der Auslöser ist oft eine Infektion mit Bakterien vom Typ Helicobacter pylori. Auch Alkoholmissbrauch und bestimmte Medikamente gehören zu den Risikofaktoren. Es gibt zwei Arten von Gastritis: die akute und die chronische.

Die Symptome

Meistens verursacht nur die akute Magenschleimhautentzündung Beschwerden, nämlich:

  • Magenschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen (manchmal mit etwas Blut)
  • Völlegefühl

Die Behandlung

In der Regel wird bei einer Magenschleimhautentzündung die Ursache bekämpft. Bei einer bakteriellen Infektion z. B. kommen Antibiotika zum Einsatz. Auch Magensäurehemmer werden oft verschrieben.

4. Magenschmerzen aufgrund eines Geschwürs

Eine Wunde (Entzündung) in der Schleimhaut des Magens oder des Zwölffingerdarms (dem ersten Abschnitt des Dünndarms) nennt man Magengeschwür. Der Auslöser ist meistens eine Helicobacter-pylori-Infektion. Ein tiefes Magengeschwür kann die Magenwand sogar vollständig durchbohren. Ein solcher Magendurchbruch (auch Magenperforation genannt) bedarf der umgehenden Behandlung.

Die Symptome

  • Magenschmerzen
  • Völlegefühl
  • wenig oder kein Appetit
  • schnelles Sättigungsgefühl
  • Übelkeit und Erbrechen

Ein Magengeschwür kann auch bluten. Der Patient erbricht dann unter Umständen Blut, der Stuhl ist schwarz verfärbt und teerartig; auch Blutauflagerungen beim Stuhl sind möglich. Bei einem Magendurchbruch treten plötzliche und starke Magenschmerzen auf.

Die Behandlung

Ist ein Magengeschwür auf eine Helicobacter-pylori-Infektion zurückzuführen, werden Antibiotika eingesetzt. Diese werden mit Magensäurehemmern kombiniert, damit die Schleimhaut des Magens oder des Zwölffingerdarms schneller abheilen kann. Wenn Helicobacter pylori nicht beteiligt ist, werden Magengeschwüre nur mit Magensäurehemmern behandelt.

5. Magenschmerzen aufgrund des Reizdarmsyndroms (RDS)

Beim Reizdarmsyndrom (RDS) handelt es sich um eine chronische Darmstörung. Oft ist die Darmwand überempfindlich oder zieht sich der Darm zu langsam oder auch zu schnell zusammen. Eine erkennbare Ursache für die Bauchbeschwerden gibt es beim Reizdarm nicht. Möglicherweise spielen mehrere Faktoren eine Rolle, darunter eine „übertriebene“ Verarbeitung von Darmreizen durch das Gehirn, Lebensmittelallergien und - unverträglichkeiten oder eine gestörte Darmflora.

Die Symptome

  • Magenschmerzen
  • Probleme mit dem Stuhlgang, wechselndes Stuhlverhalten mit Durchfall und Verstopfung
  • Völlegefühl, Aufstoßen
  • Darmgeräusche und Blähungen
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen

Die Behandlung

Zwar lässt sich das Reizdarmsyndrom nicht heilen, die Symptome können jedoch behandelt werden. Ganz wichtig sind dabei eine Ernährungsumstellung und eine Lebensstilanpassung. Mit Medikamenten lässt sich zudem das Stuhlverhalten verbessern. Gegen Magenschmerzen und Darmkrämpfe können Schmerzmittel eingesetzt werden.

6. Magenschmerzen aufgrund von Zöliakie

Zöliakie ist ein anderes Wort für Glutenunverträglichkeit. Ausgelöst wird diese chronische Autoimmunerkrankung durch den Verzehr von Gluten (eine Art von Eiweiß, das in verschiedenen Getreidesorten und Getreideprodukten enthalten ist). Bei Zöliakiepatienten führt Gluten zu einer Entzündungsreaktion in der Dünndarmschleimhaut. Mit der Zeit verschlechtert sich dadurch die Funktion des Dünndarms. Vitamin- und Mineralstoffmangel sowie Gewichtsverlust können die Folge sein.

Die Symptome

  • Bauchbeschwerden (wie Magenschmerzen)
  • Durchfall
  • Verstopfung und Blähungen

Langfristig kann es zu Gewichtsverlust, Unterernährung, Blutarmut, Osteoporose und (bei Kindern) zu Wachstumsverzögerung kommen.

Die Behandlung

Die einzige mögliche Behandlung der Zöliakie besteht aus einer glutenfreien Ernährung.

7. Magenschmerzen aufgrund von Reflux

Bei Reflux fließen saure Magensäfte in die Speiseröhre zurück. Mögliche Ursachen dafür sind beispielsweise ein schlaffer Schließmuskel, ein Zwerchfellbruch, Störungen der Magenmotorik, Übergewicht und Schwangerschaft.

Die Symptome

  • Magenschmerzen
  • brennende Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Aufstoßen und saures Aufstoßen
  • Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Heiserkeit
  • Schluckbeschwerden
  • drückender, krampfartiger Schmerz im Brustkorb

Dadurch können Refluxbeschwerden schon mal mit der Herzerkrankung Angina Pectoris verwechselt werden.

Die Behandlung

Zur Behandlung von Refluxbeschwerden gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ausschlaggebend ist die Schwere der Symptome. Mal genügen einige Anpassungen des Lebensstils und eine Ernährungsumstellung, in anderen Fällen werden Magensäurehemmer verschrieben.

Vielleicht helfen Ihnen diese Infos, Ihre eigenen Magenbeschwerden einzuordnen. Finden Sie sich jedenfalls nicht mit Ihren Magenschmerzen ab, denn oft kann man etwas dagegen tun. Und – ganz klar: Ein gesunder Lebensstil trägt immer zum Wohlbefinden bei.

Quellen

Maag Lever Darm Stichting. (z.d.). Maag Lever Darm Stichting.

https://www.mlds.nl/

Thuisarts. (z.d.). Thuisarts | Betrouwbare informatie over ziekte en gezondheid.

https://www.thuisarts.nl/

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