Verhinderter Spaß – Schmerzen beim Sex
Verfasst von: Redaktion
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Sex soll Spaß machen und der Entspannung dienen. Doch treten hierbei Schmerzen auf, ist der Spaß schnell vorbei. Vaginale Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs kommen häufig vor. In den meisten Fällen treten diese nur selten auf und es handelt sich dabei um ein einmaliges Ereignis. Einige Frauen empfinden während des Geschlechtsverkehrs jedoch häufig oder immer Schmerzen. Woher kommen diese Schmerzen und was kann man dagegen tun?
Trockene Schleimhäute
Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs werden häufig durch vaginale Trockenheit verursacht. Hierdurch wird der Sex rau, was dazu führt, dass die empfindliche Scheidenwand einer Vielzahl von Schmerzreizen ausgesetzt ist. Hierbei handelt es sich um kratzende, ziehende oder beißende Schmerzen, welche vornehmlich am Scheideneingang auftreten. Vaginale Trockenheit kann folgende Ursachen haben:
- Die Wechseljahre – durch die Veränderungen im Hormonhaushalt wird zudem die Scheidenwand dünner und folglich schmerzempfindlicher;
- Zu kurzes oder gänzlich fehlendes Vorspiel. Durch ausreichende sexuelle Stimulation wird die Vagina feucht, wodurch der Penis beim Eindringen besser gleitet. Dieser Prozess erfordert jedoch etwas Zeit.
- Vaginale Pilzinfektion.
Um vaginale Trockenheit zu vermeiden, ist es unter anderem ratsam, während des Geschlechtsverkehrs ein Gleitmittel zu verwenden. Achten Sie zudem darauf, dass Sie ausreichend erregt sind, bevor Sie zur Penetration übergehen. Treten neben Schmerzen zudem Juckreiz und eine erhöhte Absonderung von Scheidensekret auf, sollten Sie sich auf eine vaginale Pilzinfektion untersuchen lassen. Ein Hormonpräparat kann helfen, dauerhafte vaginale Trockenheit während der Wechseljahre zu verringern.
Schmerzen bei tiefem Eindringen
Einige Frauen empfinden beim Sex Schmerzen in tieferen Regionen der Vagina. Diese treten auf, wenn der Penis an den Gebärmuttermund stößt und werden nicht in der Region des Scheideneinganges sondern tiefer im Unterleib wahrgenommen. Diese Art von Penetrationsschmerzen können durch einen Wechsel der Stellung während des Geschlechtsverkehrs verringert werden. In einigen Fällen sind die Schmerzen körperlich bedingt, beispielsweise bei einer Gebärmuttersenkung, einer geknickten Gebärmutter, einem Reizdarm oder einer Endometriose. Ein Arzt kann Auskunft über die genaue Behandlung in einem solchen Fall geben.
Beckenbodenprobleme
Damit die Vagina sich während des Geschlechtsverkehrs gut öffnen kann muss der Beckenboden entspannt sein. Bleibt die Beckenbodenmuskulatur jedoch verkrampft, kann es zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs kommen. Häufig ergibt sich hieraus ein Teufelskreis, da die Angst vor eventuellen Schmerzen beim Sex wiederum eine Anspannung der Beckenbodenmuskulatur bedingt. Beckenbodenübungen können helfen, um Verspannungen der Muskeln zu lösen. Hierfür empfiehlt sich eine Beratung durch einen Physiotherapeuten.
Vaginismus
Bei einigen Frauen ist die Beckenmodenmuskulatur enorm angespannt, wodurch beim Geschlechtsverkehr starke Schmerzen auftreten oder dieser gänzlich unmöglich ist. Dieses Phänomen wird Vaginismus genannt. In seltenen Fällen liegt diesem eine körperliche Ursache wie eine anatomische Fehlbildung der Vagina, eine Endometriose oder ein zu straffes Jungfernhäutchen zugrunde. In den meisten Fällen sind die Ursachen für Vaginismus jedoch psychisch bedingt. So kann neben Stress, Schamgefühl, oder anderen starken Emotionen beispielsweise auch ein traumatisches sexuelles Erlebnis einen Vaginismus auslösen. Eine Behandlung durch einen Sexualtherapeuten kann dabei helfen, Vaginismusbeschwerden zu lindern.
Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs verhindern
Leiden Sie regelmäßig unter Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs und helfen die hier genannten Tipps nicht? Dann sollten Sie umgehend einen Termin mit Ihrem Hausarzt vereinbaren. Dieser kann die Ursache der Schmerzen ergründen und behandeln oder Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten verweisen. Damit Sie bald wieder schmerzfreien Geschlechtsverkehr haben können.